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Tunnelbau Portugiesische Platten für Magdeburg

Auf Hochtouren wird an der Tunnelbaustelle am Hauptbahnhof gearbeitet, denn ab Ende August sollen hier schon mal die Straßenbahnen rollen.

Von Martin Rieß 27.06.2020, 01:01

Magdeburg l Werden die Straßenbahnen tatsächlich ab dem 27. August im Bereich der Tunnelbaustelle fahren können? „Wir arbeiten stramm am Zeitplan“, sagte jetzt Christian Fuß als Projektleiter der Landeshauptstadt zur Situation auf der Großbaustelle zwischen der Altstadt und Stadtfeld. In den vergangenen Tagen wurden so im Bereich des neuen Gleisdreiecks an der Einmündung des Willy-Brandt-Platzes auf die Ernst-Reuter-Allee die Borde gesetzt, die die Gleistrasse vom Geh- und Radweg abtrennen sollen.

Auch auf den Baustellen der Magdeburger Verkehrsbetriebe, die sich auf der Innenstadtseite und an der Olvenstedter Straße anschließen, gehen die Arbeiten zügig voran. Hier geht es um den Bau eines Gleisvierecks, an dem auf der westlichen Seite der Großbaustelle die neue Trasse ins Neustädter Fald an die bestehenden Strecken nach Stadtfeld anschließt. In diesem Bereich haben inzwischen auch Arbeiten an der Oberleitung begonnen, die im Bereich der eigentlichen Tunnelbaustelle noch fehlt. Auf der Innenstadtseite muss das verschlissene Gleisdreieck vor den Weinarkaden erneuert werden.

„Jetzt werden die Bodenplatten aus Portugal geliefert, die so schnell wie möglich verarbeitet werden sollen“, berichtet Christian Fuß. Konkret geht es um jene Platten, die im Gestaltungskonzept zuletzt vom Stadtrat genehmigt worden waren. Grund für die Eile mit den Platten: So viele von ihnen wie möglich sollen im Bereich unter den Brücken auf der nördlichen Seite bereits verlegt sein, bevor hier die ersten Straßenbahnen durch die Baustelle rollen. Christian Fuß erläutert: „So wichtig der Bahnanschluss auch ist – die Arbeit auf der Baustelle wird natürlich nicht einfacher, wenn nicht mehr so viel Platz zur Verfügung steht.“

Für die Passanten selbst ist die Frage, ob die Platten schon liegen, zunächst unerheblich: Die Haltestelle Kölner Platz wird ohnehin erst später in Betrieb genommen. Da die direkte Strecke durch die Ernst-Reuter-Allee zwischen Bahnhofstraße und Otto-von-Guericke-Straße später fertig wird, passieren alle Straßenbahnen das Empfangsgebäude und legen einen Stopp an der dortigen Haltestelle ein, so dass vorerst diese der zentrale Schnittpunkt zwischen Straßenbahn und Zugverkehr wird.

Gebaut wird dieser Tage auch weiter im Untergrund und damit am eigentlichen Tunnel. Unter anderem wurden weitere Abschnitte in der Tunnelröhre unter dem Damaschkeplatz betoniert. Zurzeit wird hier die Tunnelsohle gebaut, die dem Bauwerk weitere Stabilität verleiht, es nach unten gegen das Grundwasser abdichtet und die später die Last der Fahrzeuge im Tunnel tragen wird. Alle zwei Wochen werden hier durchschnittlich zwei Blöcke fertiggestellt.