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VandalismusBanner für Synagoge in Magdeburg zerstört

Das Banner des Vereins "Neue Synagoge Magdeburg" wurde beschädigt. Der Verein geht von einem antisemitischen Hintergrund aus.

Von Peter Ließmann 18.10.2017, 01:01

Magdeburg l Zum wiederholten Mal ist das Banner des Vereins „Neue Synagoge Magdeburg“ in der Julius-Bremer-Straße in Magdeburg beschädigt worden. Der Verein geht von einem antisemitischen Hintergrund aus. Vermutlich in der Nacht zum 16. Oktober 2017 wurde durch Unbekannte aus dem Banner „Otto braucht eine Synagoge“ das Wort „Synagoge“ herausgeschnitten.

Wie Waltraut Zachhuber, Vorsitzende des Fördervereins „Neue Synagoge Magdeburg“, berichtet, deuteten die Art und Weise der Zerstörung darauf hin, dass als Grund für die Zerstörung ein antisemitisches Motiv vermutet werden müsse. „Es war wohl auch keine spontane Tat, denn der Schnitt wurde gerade und mit einem Messer oder Ähnlichem geführt“, so Waltraut Zachhuber.

Das Banner sei Eigentum des Fördervereins, der es mit Genehmigung der Stadt Magdeburg, der das Grundstück gehöre, im Dezember 2015 aufstellen konnte. Ziel sei es, auf den an dieser Stelle geplanten Synagogenbau in Magdeburg hinzuweisen, für den sich der Verein gemeinsam mit der Synagogengemeinde zu Magdeburg seit Jahren einsetzt.

Die alte Synagoge wurde am 9. November 1938 durch Magdeburger Nazis zerstört. „Es wird Zeit, so die Botschaft des Banners, dass mit Unterstützung möglichst vieler Magdeburgerinnen und Magdeburger eine neue Synagoge errichtet wird“, erklärte Waltraut Zachhuber dazu. Der Förderverein habe umgehend Anzeige gegen Unbekannt erstattet.

Es sei leider auch nicht das erste Mal, dass das Banner beschädigt worden sei. Eine ähnliche Aktion habe es schon im Juni 2016 am Pfingstwochenende gegeben. Damals wurden dieselben Worte herausgeschnitten. Da Waltraut Zachhuber verreist war, kam es erst sehr verspätet zu einer Anzeige bei der Polizei.

Inzwischen seien die entsprechenden Ermittlungen jedoch aufgenommen worden, so Waltraut Zachhuber. „Es bleibt zu hoffen, dass neue Ermittlungen doch noch zu einem Ergebnis führen.“

Um das Banner vor weiteren Attacken zu schützen, hält es der Förderverein für unbedingt erforderlich, „dass nun endlich, wie schon im Sommer erbeten, der Standort des Banners mit Hilfe von Videokameras überwacht wird“, sagt die Vereinsvorsitzende.