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Verkehr Radweg statt Trampelpfad in Magdeburg

Die Kanonenbahn in Magdeburg hat sich zu einem viel genutzten Rad- und Fußweg entwickelt. Der Wunsch nach weiteren Anbindungen wird laut.

Von Michaela Schröder 12.02.2018, 14:00

Magdeburg l „An vielen Stellen zeugen Trampelpfade, wie beispielsweise am Baumarkt in der Berliner Chaussee und provisorische Wege davon, dass der Bedarf besteht, ohne lange Umwege die Kanonenbahnstrecke zu erreichen“, erklärt Stadtratsmitglied Jens Rösler (SPD) auf Nachfrage der Volksstimme. Das Thema sei im SPD-Ortsverein Magdeburg-Ost angesprochen worden.

Jens Rösler hatte sich in der Dezembersitzung 2017 des Stadtrates Magdeburg per Anfrage nach zusätzlichen barrierefreien Wegeverbindungen zur Kanonenbahn erkundigt. Magdeburgs Baubeigeordneter Dieter Scheidemann erklärte in einer Stellungnahme nun, dass es in absehbarer Zeit nicht geplant ist, weitere Wegeverbindungen bzw. bestehende Trampelpfade im Bereich der Kanonenbahn auszubauen.

Dies beträfe u. a. die Verbindung zum Supermarktgelände in der Friedrich-Ebert-Straße bzw. zum Baumarktgelände in der Berliner Chaussee sowie zum Bereich Steinlake. Diese Wege führen laut Dieter Scheidemann teilweise über nicht öffentliche Grundstücke, so dass bei einem eventuellen Ausbau ein Ankauf von Flächen durch die Stadt Magdeburg erforderlich wäre.

Die Kosten für den Wegeausbau lägen bei ca. 100 bis 120 Euro pro Quadratmeter. Die Kosten für u. a. Grunderwerb seien hierbei jedoch nicht berücksichtigt.

„Derzeit sehen wir die Wegeverbindungen zur und von der Kanonenbahn als ausreichend. Weitere Verbindungen werden sich sicherlich aus entsprechenden Grundstücksentwicklungen ergeben“, so Scheidemann.

Dennoch befinden sich im östlichen Abschnitt der Kanonenbahn Anbindungen für Fußgänger und Radfahrer in Planung, so sei ein Fuß- und Radweg zur Ölmühle geplant sowie im Zusammenhang mit dem Bebauungsplan „Wohnpark-Hohefeld“.

Im Zuge der Neuordnung des Heumarkt-Areals soll die Kanonenbahn als Fuß- und Radwegeverbindung in diesem Bereich erhalten und an die geplanten Bauquartiere angebunden werden.

Mit der Stellungnahme ist der Sachstand für Jens Rösler noch nicht vom Tisch. „Sicherlich ist es nicht das größte Problem der Stadt. Ich denke aber, dass hier mit nicht allzu vielen Mitteln, was gemacht werden kann“, so der SPD-Politiker.

Früher war der Radweg in Ostelbien vom Ufer der Alten Elbe bis zur Berliner Chaussee eine Eisenbahnstrecke. Ab 1846 fuhren hier die Züge der alten Kanonenbahn von Magdeburg nach Berlin, damals die erste Hauptstrecke, die beide Städte verband. Ende 2002 wurden die Gleise Stück für Stück entfernt und so Platz für einen Radweg geschaffen. Fertiggestellt wurde er im Sommer 2005.