Sachliteratur Was Sie über die Elbe bei Magdeburg noch nicht wussten
Zwölf Autoren haben die Elbe unter die Lupe genommen. Von der Quelle in Tschechien bis zur Mündung bei Hamburg trugen sie Bekanntes und Neues zusammen - aufbauend auf einer Serie der Volksstimme.

Magdeburg - Frühe Uferbefestigungen und Flussbauten, der Cracauer Wasserfall, Strom- und Deichbau, der Wiener Kongress, die Elbstrombauverwaltungen, die Elbe von der Quelle bis zur Mündung, das Schiffshebewerk und die neuen Schleusen, die längste Kanalbrücke der Welt, der Klimawandel und ein zukunftsfähiges Gesamtkonzept für die Elbe – zu all dem gibt es auf 195 reich bebilderten Seiten in dem jetzt erschienenen Buch „Magdeburg, die Elbe und die Schifffahrt“ fachlich exakte und lesenswerte Informationen, Gedanken, Schlussfolgerungen.
Zwölf Autoren aus vielen Bereichen
Zusammengetragen und aufgearbeitet wurden sie von zwölf Autoren aus den Bereichen Wasserbau, Wasserwirtschaft, Binnenschifffahrt, Schiffbau, Maschinenbau, Hafenwirtschaft und Industriegeschichte unter Federführung von Lothar Tölle, Dipl.-Ing für Wasserbau.
Vielen Lesern der Volksstimme wird der Titel des Buches bekannt sein. In der Tat handelt es sich um die Rubrikenzeile, die mehr als 100 Mal von 2011 bis 2014 jeweils einen profilierten Beitrag in der Volksstimme zum Thema markierte. Seinerzeit hatte das im Laufe der Jahre gewachsene Autorenkollektiv unter dem Eindruck der Internationalen Bauausstellung Iba 2010 der Redaktion den Vorschlag unterbreitet, das Thema Leben an und mit der Elbe umfassend populärwissenschaftlich zu beleuchten. 2011 startete im Ergebnis eine der erfolgreichsten Serien der Volksstimme. Sämtliche Beiträge sind für den nun vorliegenden Band aus dem Verlag Knoll maritim von den Experten neu gesichtet, bewertet und komplettiert worden – vor allem durch historische und aktuelle Fotos, Kartenwerke, Grafiken und Tabellen.
Neue Themen wurden hinzugefügt, aktuelle Entwicklungen auf Grundlage des Gesetzes über den wasserwirtschaftlichen Ausbau von 2021 sowie europäischer Richtlinien aufgegriffen.
Fahrrinne am Domfelsen wird thematisiert
Kein Bogen gemacht wird auch um heiß diskutierte Themen. Dazu zählt die 2002 vom Bundesverkehrsministerium vorerst ad acta gelegte Verbreiterung der Fahrrinne am Domfelsen von derzeit 35 auf 50 Meter – eines der engsten Nadelöhre für die Elbeschifffahrt.
Das Pretziener Wehr, die Wirtschafts- und Personenschifffahrt, Fähren und frühere Schiffswerften in Magdeburg spielen ebenso eine Rolle wie der Elbpegel an der Strombrücke, die Häfen oder das nach 2002 erneute Jahrhunderthochwasser 2013.
Nicht von ungefähr lautet der Untertitel des Buches „Von den Anfängen bis zur Gegenwart“ – es ist neben der fachlichen zugleich eine überaus umfangreiche heimatgeschichtliche Publikation über den Strom, mit dem die spezielle historische und die aktuelle Entwicklung der Stadt Magdeburg untrennbar verknüpft ist.
Erst vor kurzem listet die Volksstimme hier 45 Gründe auf, die Ebe zu lieben.