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Weihnachtsbaum Magdeburger fällen kleinere Tannen

Die Sudenburger ziehen ihre Konsequenzen aus dem umgestürzten Weihnachtsbaum: Künftig gibt es in dem Magdeburger Stadtteil kleinere Bäume.

Von Christina Bendigs 13.12.2017, 00:01

Magdeburg l Weihnachtsmärkte gibt es landauf, landab. Und ein Weihnachtsbaum als Blickfang gehört einfach dazu. Festlich geschmückt und mit Lichtern dekoriert, erfreuen sie die Festbesucher: so lange, bis einer von ihnen umkippt.

Geschehen ist das am 10. Dezember 2017 auf dem Weihnachtsmarkt in Sudenburg, kurz bevor es zu schneien begann. Zum Glück hat es keine Personenschäden gegeben.

In Eschweiler in der Nähe von Aachen kippte am Sonntagabend ebenfalls ein 15  Meter hoher Weihnachtsbaum um – er stürzte auf ein Kinderkarussell. Wie die Deutsche Presseagentur berichtete, wurden dabei fünf Erwachsene verletzt, davon einer schwer. Kinder kamen nicht zu Schaden.

Weitere Weihnachtsmärkte in den Stadtteilen von Magdeburg stehen bevor. Es stellt sich die Frage: Wer stellt die Bäume auf? Wer prüft ihre Standsicherheit?

Michael Hoffmann, Chef der Interessengemeinschaft Sudenburg, die den Sudenburger Adventsmarkt organisiert, zeigte sich froh, dass nichts Schlimmeres passiert ist. Für die Zukunft will er daraus Konsequenzen ziehen. Zum einen sollen künftig kleinere Bäume aufgestellt werden, die nicht so buschig sind, zum anderen will Hoffmann künftig zusätzliche Experten hinzuziehen, um die Standsicherheit des Baumes prüfen zu lassen. „Das könnte zum Beispiel jemand aus dem Bereich der Großgrünflächenpflege sein“, sagt Hoffmann.

Allerdings: Auch in diesem Jahr sei der Baum von „erfahrenen Helfern“ aufgestellt worden, „die das nicht zum ersten Mal gemacht haben“. Dass der Baum bereits schief stand, sei kein Problem gewesen: „Mir wurde gesagt, der Baum steht sicher“, so Hoffmann. Auf diese Meinung habe er sich verlassen, „denn ich kann es nicht beurteilen“.

Aber eines sei für ihn auch klar: Der Baum ist aus Holz, und bei Holz wisse man nie, „ob irgendwo unten was nicht ganz sicher ist und der Baum dann anfängt abzugleiten“. Es sei eine starke Windböe gewesen, die den Baum habe abknicken lassen. Diese habe auch das Dach einer benachbarten Bude angehoben, berichtet Hoffmann.

Nichtsdestotrotz will er sich anschauen, wie der Baum auf dem Alten Markt gesichert ist, um dort eventuell auch noch einmal Anregungen zu bekommen, wie eine Wiederholung vermieden werden kann.

Bürger hatten im Vorfeld bereits darauf hingewiesen, dass der Baum schief steht, und Bedenken geäußert. Dazu Michael Hoffmann: „Es gibt immer Leute, die es besser wissen. In den Vorjahren standen auch Bäume schief.“ Sie sollten sich seiner Ansicht nach am besten selbst einbringen und helfen, Transport und Aufstellen zu organisieren und dafür zu sorgen, dass der Baum bis Januar sicher stünde.

Der Sudenburger Weihnachtsmarkt wird auf der Basis von ehrenamtlichem Engagement organisiert.

Wenn es jemanden gibt, der für Sudenburg einen Baum, inklusive Transport und Aufstellen, sponsern möchte, kann sich dieser bei Michael Hoffmann melden, und dann könnte bis Weihnachten wieder ein Baum auf dem Ambrosiusplatz stehen. Die Reste des alten Baumes werden am 13. Dezember vom Stadtgartenbetrieb abtransportiert.

Die Stadtverwaltung Magdeburg erklärte auf Nachfrage, für die Standsicherheit der Bäume seien allein die Veranstalter der Märkte zuständig. „Die Stadt prüft nicht die Sicherheit der Weihnachtsbäume“, sagte Stadtsprecher Michael Reif.

Die Ausnahme bildet offenbar der Weihnachtsbaum auf dem Alten Markt. „Unser Markt wird vom Bauordnungsamt abgenommen, und dabei wird auch der Weihnachtsbaum begutachtet“, sagt der Chef der Weihnachtsmarkt GmbH Paul-Gerhard Stieger.

Aufgrund der zurückliegenden Sturmereignisse sei das unterirdische Fundament, in dem der Baum zwei Meter tief versenkt ist, noch mal um 15 Tonnen verstärkt worden. Oberirdisch sorgen drei Betonblöcke und Spanngurte für die Entlastung des Stammes.

Für alle Eventualitäten könne man jedoch nicht sorgen. Den Baum auf dem Alten Markt stellt ein Baumpflegeunternehmen auf. Kostenpunkt für die Weihnachtsmarkt GmbH: 6000  Euro.