Weltgartenschau Magdeburger Kubus in Taiwan jetzt begehbar
Die Weltgartenschau im taiwanesischen Taichung ist eröffnet. Besucher können ab sofort auch einen Kubus aus Magdeburg begehen.
Taipeh (dpa) l Mit einem Beitrag des Magdeburger Vereins Kulturanker ist die Weltgartenschau in der taiwanesischen Stadt Taichung eröffnet worden. "Es ist uns eine große Ehre, dass wir als Verein aus Ehrenamtlichen Deutschland in Taiwan vertreten dürfen", sagte Kulturanker-Vorstand Karsten Steinmetz zum Auftakt der "World Flora Expo". Dort werden bis April 2019 mehrere Millionen Gäste erwartet, die die Arbeiten von Teams aus Dutzenden Ländern besichtigen können.
Für Deutschland hat die Gruppe aus Sachen-Anhalt einen Pavillon gestaltet, in dessen Zentrum ein begehbarer Kubus aus Bambus steht, der sich an Bauhaus-Entwürfen orientiert. Die weltberühmte Architektur-, Kunst- und Designrichtung wird 2019 100 Jahre alt.
Mit dem Bambus, einem traditionellen Bauelement in Taiwan, und einheimischen Kräutern rund um den Kubus sollen deutsche und asiatische Elemente verbunden werden. Die Außenwände bestehen derweil aus großformatigen Werken zeitgenössischer Maler. "Für uns ist die Auseinandersetzung mit dem historischen Bauhaus eine Reise zurück zu einer Blüte der deutschen Kulturgeschichte", beschrieb der Künstlerische Leiter Stephan Murer das Projekt, das vom Auswärtigen Amt finanziell unterstützt wurde. Während der Gartenschau sind Performance- und Theaterdarbietungen rund um den Bambus-Bau geplant.
Unterstützung kam auch von der Stadt Magdeburg, Sponsoren aus der Wirtschaft und vielen lokalen Partnern. "Wir wurden in Taiwan freundlich aufgenommen und sind dankbar für die tollen Menschen, die uns hier unterstützt haben", sagte Kulturanker-Vorstand Steinmetz.
Seit September waren die 16 ehrenamtliche Helfer aus Deutschland, darunter Maler und bildende Künstler, im Einsatz, um den Pavillon zu gestalten. Mit welch großer Sorgfalt die Freiwilligen dabei vorgingen, wird laut Steinmetz auch beim Blick auf die Grünfläche des Geländes deutlich. Dank der Hilfe einer Wasserwaage habe man den "geradesten Rasen" der gesamten Gartenschau verlegt.
"Jeder hat seinen Urlaub genommen und hier gerackert", berichtete Steinmetz über die Bauarbeiten der vergangenen Wochen, die trotz der oft kräftezehrenden Hitze in Taiwan pünktlich abgeschlossen werden konnten. 233 Bambusstangen mit einer Länge von insgesamt 800 Metern, 20 Tonnen Kies und über 200 Meter Kabel wurden verbaut. Um auch den Daheimgebliebenen einen Eindruck von der Installation zu verschaffen, entstand im Magdeburger Elbauenpark ein Mini-Kubus.
Für den Verein Kulturanker ist die Weltgartenschau nicht das erste Projekt in Taiwan. Schon im Jahr 2013 war der Verein in der asiatischen Inselrepublik aktiv, als seine Mitglieder mit dem Kunstprojekt "Face Off" einen leerstehenden Nachtclub in Taichung gestalteten.
