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Wissenschaft im Praxistest Wie in Magdeburg Lieferketten im Planspiel optimiert werden

Mit Hilfe von Klemmbausteinen tüftelten 40 motivierte Studenten an der Hochschule Magdeburg-Stendal an Problemlösungen. Dafür gibt es Gründe.

16.07.2023, 10:00
Klemmbausteine und Auswertungsbögen dienen als Werkzeuge im Planspiel.
Klemmbausteine und Auswertungsbögen dienen als Werkzeuge im Planspiel. Foto: Matthias Piekacz

Magdeburg - vs

Logistik - das war doch was mit Warenströmen, Transport, Lagerung. Aber was genau ist es, wie funktioniert Logistik? Zeigen kann man das zum Beispiel mit Klemmbausteinen.

Logistik wird mit Klemmbausteinen begreifbar

Und genau das haben 40 Studenten beim hochschulübergreifende Planspielevent des Logistikbereichs der Hochschule Magdeburg-Stendal am Fraunhofer Institut Magdeburg im Juni probiert.

Bereits im vergangenen Sommersemester wurde das Event zusammen mit der Hochschule Sachsen-Anhalt und der Otto-von-Guericke-Universität (OVGU) mit großem Erfolg ausgetragen. 40 Studenten aus unterschiedlichen Fachbereichen nahmen an dem zweisprachigen Event teil. Neben angehenden Logistikern und Wirtschaftsingenieuren waren auch Studenten des englischsprachigen Studienganges Sustainable Resources, Engineering and Management – kurz Stream – der Hochschule Magdeburg-Stendal dabei. Ziel des interaktiven Planspiels war es, die komplexen Abläufe und Systeme innerhalb der Logistik und Produktion besser nachvollziehen zu können. Geleitet wurde das Event Prof. Fabian Behrendt und Prof. Sebastian Trojahn, Professoren für Logistik an den Hochschulen Magdeburg-Stendal und Anhalt, sowie Dr. Tobias Reggelin (OVGU) und Niels Schmidtke (Fraunhofer, IFF).

Die Studenten wurden in drei Teams aufgeteilt, die jeweils ein fiktives Unternehmen verkörperten. Eine Person war dabei für einen bestimmten Produktionsprozess verantwortlich. In Form eines symbolischen Wettbewerbs konkurrierten sie miteinander, wer am Ende des Tages das erfolgreichste Unternehmen mit den besten Strategien entwickeln konnte.

Zehn Runden wurden bei dem Logistik-Event gespielt

Mit Hilfe von Klemmbausteinen bauten die Studenten die Stationen innerhalb einer Lieferkette nach und stießen so auf unterschiedliche Probleme. In insgesamt zehn Runden, die jeweils einen Arbeitstag darstellen sollten, wurden verschiedene Szenarien durchgespielt und innerhalb des Kurses ausgewertet. So konnten in den Zwischenphasen Lösungsansätze ausgearbeitet und in der nächsten Runde direkt umgesetzt werden. „Nach den ersten etwas chaotischen Runden, konnten wir die gesamten Informationen aus dem Studium anwenden und die Ergebnisse betrachten. Es war interessant zu sehen, wie die Auswirkungen der Entscheidungen innerhalb weniger Spielrunden Früchte trugen“, erzählt Oliver Lehner, Student der Hochschule Magdeburg-Stendal und Teilnehmer des Planspiels.

Planspiel wichtig für Vernetzung der Studenten

Bei den Studenten kam das Event sehr gut an, stellt es doch einen praktischen Bezug zu der Theorie von Lieferketten und Prozessen innerhalb der Logistik dar. Besonders profitierten sie von dem gebündelten Fachwissen der drei Einrichtungen. Da jede unterschiedliche Schwerpunkte in der Lehre für Logistik und Produktion setzt, können die Studenten ihre Fähigkeiten in Form des Planspiels vereinen.

Ein ebenso großer Faktor für den Erfolg der Veranstaltung ist das Vernetzen innerhalb der Gemeinschaft. Das findet auch Sophie Bohlmann, Studentin der Hochschule Magdeburg-Stendal: „Ich finde es positiv, dass Studierende von verschiedenen Universitäten und Hochschulen teilgenommen haben, das machte einen Austausch untereinander möglich.“ Vor allem für junge Menschen, die am Anfang ihrer beruflichen Karriere stehen, ist ein Netzwerk innerhalb des Berufszweigs wichtig. Das können sie bei Veranstaltungen wie dieser ausbauen und festigen. Auch für die kommenden Jahre gibt es Pläne. Die kommenden Events sollen auch an den anderen Standorten abgehalten werden.

Behrendt ist mit der Umsetzung des zweiten Planspiels zufrieden: „Die Lösungen und Strategien, die die Studierenden innerhalb des Hackathons (einer Soft- und Hardwareentwicklungsveranstaltung) erarbeiten, gehen ihnen meist in Fleisch und Blut über. Es praktisch auszuprobieren, ist natürlich etwas ganz anderes, als nur die Theorie vermittelt zu bekommen, denn dieses direkt angeeignete Wissen bleibt sehr lange bestehen.“