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Fassadengestaltung Wieso ein Astronaut auf einer Magdeburger Hauswand landet

In Magdeburg-Stadtfeld wird eine Hauswand neu gestaltet. Die Wohnungsgenossenschaft setzt dabei auf bunte Graffiti und Pflanzen.

Von Stefan Harter 23.04.2022, 09:00
Am Olvenstedter Platz in Magdeburg-Stadtfeld gestaltet Künstler Alexander Hanke eine Gebäudewand mit Graffiti und Pflanzen.
Am Olvenstedter Platz in Magdeburg-Stadtfeld gestaltet Künstler Alexander Hanke eine Gebäudewand mit Graffiti und Pflanzen. Foto: Stefan Harter

Magdeburg - Wie ein grüner Teppich spannt sich das Spezialvlies mit dem Substrat über einen Teil der Hausfassade an der Sudermannstraße im Magdeburger Stadtteil Stadtfeld-Ost. In kleine Taschen werden die extra ausgesuchten Pflanzenarten von der beauftragten Fachfirma eingesetzt.

Purpurglöckchen, Bergenie und Blaues Silbergras sind unter anderem dabei. Die Farben ihrer Blüten sollen sich später in das Gesamtkunstwerk einfügen, wie Andreas Müller vom Planungsbüro Meta erklärt.

Pflanzen und Farbe für Hauswand

Dieses hatte im Auftrag der Wohnungsgenossenschaft „Die Stadtfelder“ das Projekt zur Fassadengestaltung in die Wege geleitet. Der aus Magdeburg stammende Künstler Alexander Hanke sorgte für den passenden Entwurf, der eine Rakete aus Pflanzen und einen Astronauten samt tierischem Begleiter in greller Farbe vorsieht. Diese trägt der Künstler zusammen mit einem Helfer derzeit auf die 11 mal 16 Meter große Hauswand am Olvenstedter Platz auf, sogar mit einem kleinen Pinsel um hinter das Vlies zu kommen.

Möglich wurde die Fassadengestaltung durch Fördermittel aus dem Städtebau, die gezielt das Thema Klimawandel im Fokus haben. Durch die Wandpflanzen werden auch eine Kühlung des Gebäudes sowie die Bindung von CO² erwartet. Für Jens Schneider, Vorstand der Genossenschaft, ist die Stadtfelder „Grüne Wand“ ein Experiment. Die Folgekosten werden von der Genossenschaft übernommen, in ein, zwei Jahren werde man sich anschauen, wie die Idee funktioniert. Dann wäre es durchaus möglich, weitere Wände derart zu gestalten. Kandidaten gebe es einige.

„Umweltschutz keine Raketentechnik“

Am Wochenende erfolgen letzte Arbeiten, bevor am 25. April 2022 das Gerüst abgebaut wird. Dann präsentiert sich das Gesamtkunstwerk von Alexander Hanke, das der Künstler als Metapher für den Klimawandel verstanden wissen will. „Wenn wir in Zukunft mit der Umwelt nicht respektvoller umgehen, wird das nichts mehr“, sagt er. „Umweltschutz ist schließlich keine Raketentechnik.“