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WohnenRichtfest für Magdeburger Mehrfamilienhaus

In der Sieverstorstraße in Magdeburg wurde Richtfest gefeiert. In dem Neubau entstehen 38 Wohnungen.

Von Stefan Harter 21.09.2018, 01:01

Magdeburg l Mit Gulasch und Bier feierten am 20. September 2018 die Bauleute das Richtfest am Mehrfamilienhaus an der Sieverstorstraße in Magdeburg. Innerhalb eines guten halben Jahres wurde der Rohbau am Rand des Geländes der ehemaligen Bördebrauerei fertiggestellt. Nachdem die Straße über Jahre dem Verfall preisgegeben war, ist es nun dort der erste Neubau.

Dass Bauherr Dietrich Brauckmann mit dem Mut zur Investition in die Sieverstorstraße richtig gelegen hat, zeigen die Mieternachfragen. „Extrem groß“ seien diese. Als Beispiel nennt er eine 4-Raumwohnung im benachbarten Rayonhaus, das er bereits vor dem Einsturz bewahrt und saniert hat. „60 Bewerber hatten wir dafür“, sagt er.

Auch für die 38 Wohnungen im Neubau gebe es bereits viele Interessenten. Sie erwartet etwas, das in Zukunft bei Neubauten eine größere Rolle spielen könnte. Über der Tiefgarage gibt es eine eigene Etage für 80 Fahrräder. Die Erfahrung hat ihn das gelehrt. „Bei einem anderen Vorhaben haben wir erst an die Räder gedacht, als die Mieter damit kamen“, sagt Brauckmann. Mitte 2019 soll der Einzug voraussichtlich erfolgen.

Der Neubau war der Startschuss für eine ganze Serie von Entwicklungen in dem Bereich der Sieverstorstraße. Das übrige Gelände der Bördebrauerei wurde nach Jahren des Stillstands von der Berliner The Grounds AG erworben. Das Unternehmen plant dort für über 100 Millionen Euro, ein neues Stadtquartier mit Hunderten Wohnungen in bis zu zehn Neubauten zu entwickeln. Betreutes Wohnen und eine Kita sind u. a. vorgesehen.

Mehrere Jahre wird die Umsetzung dauern. Nach Volksstimme-Informationen gibt es auch Interesse der Berliner den Sudturm zu kaufen, der inmitten des Areals steht. Auch von einer möglichen Belebung der Brauerei-Geschichte ist die Rede.

Für die Flächen nördlich der Sieverstorstraße entwickelt die Stadtverwaltung Magdeburg zudem derzeit einen Bebauungsplan, der eine mögliche Neubebauung regeln soll. Im aktuellen Entwurf sind neue Baulinien und -grenzen sowie zwei kleine Stichstraßen zur Erschließung vorgesehen. Festgeschrieben ist allein die straßenbegleitende Bebauung, im Hinterland ist größerer Spielraum.

Neubauten sollen sich an den wenigen, noch vorhandenen Häusern orientieren. Einige mussten in den vergangenen Jahren bereits zwangsweise abgerissen werden, weil ihr baulicher Zustand zu desolat gewesen war. Doch auch dort wird mittlerweile investiert.

Der Hauseingang 43 wird derzeit saniert, der Eigentümer plant zudem weitere Ankäufe in der Sieverstorstraße. „In fünf Jahren wird das hier ganz anders aussehen“, war sich Andreas Schrobback, ebenfalls aus Berlin, im Juni im Gespräch mit der Volksstimme sicher.

Auch das Gebäude Sieverstorstraße 55/55a/55b ist seit wenigen Wochen eingerüstet. Im Auftrag der Eigentümergemeinschaft wird die Fassade mit Hilfe von Fördermitteln aus dem Programm „Aktive Stadtteil- und Ortszentren“ instandgesetzt. Weitere Fördermittel sind für die sanierungsbedürftigen Wohnhäuser am Ostende der Sieverstorstraße beantragt.