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Nur zwei Tage benötigte junges Trio für ein besonderes Backwerk / Pläne für "Runde zwei" Zum Anbeißen: Magdeburger Studenten bauen einen Lebkuchen-Dom in Rekordzeit

Von Jana Heute 02.01.2013, 02:37

Er ist zum Anbeißen schön: Die drei Magdeburger Studenten Gregor Mundt, Sarah Hilberg und Matthias Hofmann haben sich nach einer Wette ans Backwerk gemacht und sich dabei als echte Dombaumeister erwiesen.

Magdeburg l Sie gehen weder in die Bäckerlehre noch haben sie zu viele Märchen vom "Knusperhäuschen" gelesen. Dennoch haben die drei Magdeburger Gregor Mundt (übrigens nicht verwandt mit dem bekannten Bäcker Mund), Sarah Hilberg und Matthias Hofmann eine zuckersüße Idee ausgeheckt: Sie wollten den Magdeburger Dom nachbauen - und zwar so, dass er riesig und echt zum Anbeißen ist.

Der Anlass war rein zufällig. Matthias Hofmann (25), der für das Gymnasiallehramt in Sport und Ethik studiert, stieß bei Facebook auf den Eintrag eines Freundes, der ein eigenes Pfefferkuchenhaus gepostet hatte. Es war ein ganz normales. Und Matthias Hofmann dachte sich: "Das kann ich besser!"

In seinen Freunden Gregor Mundt, ebenfalls Gymnasiallehramtsstudent für Geschichte und Ethik, sowie Jurastudentin Sarah Hilberg fand er schnell zwei Verbündete, die ihm helfen wollten, die Idee vom ganz besonderen Dombauwerk in die Tat umzusetzen.

"Uns kamen dabei die Backerfahrungen meiner Freundin Sarah sehr zugute", berichtet Gregor Mundt am Silvestertag der Volksstimme. Denn Sarah erwies sich schon öfter als Freizeitbäckerin mit Talent. "Dann haben wir überlegt, wie wir den Dom so detailgetreu wie möglich nachbacken können", erzählt der 24-jährige Magdeburger. In der Heimbibliothek seines Elternhauses fand sich passende Literatur, aus der die drei Dombauer Grundrisse des ältesten gotischen Sakralbaus auf deutschem Boden entnehmen konnten. Danach fehlten eigentlich nur noch die richtigen Zutaten.

Für einen Dombau nehme man: 6 bis 7 Packungen Puderzucker, jede Menge Mehl, Eier etc. sowie zum Dachdecken und "Garnieren" Kekse, Schokoplätzchen und Zuckerstangen. "Den Lebkuchenteig haben wir natürlich auch selbst hergestellt und keine fertigen Platten genommen", betont Gregor.

Bei den vielen bunten Schokolinsen machte sich jedoch schon ein leichter Einfluss von Friedensreich Hundertwasser bemerkbar. Aber als Geschichtsstudent hatte Gregor Mundt immer ein waches Auge darauf, dass der gotische Stil - etwa bei den großen Fenstern - nicht verloren geht.

Kein Jahrhundertbauwerk, sondern nur zwei volle Tage

Bei so viel quirligem Eierschlagen und Teigkneten, Rühren und Verzieren kamen die Dombauarchitekten natürlich ordentlich ins Schwitzen. Schließlich sollte sich das Ganze nicht wie beim Original zum Jahrhundertbauwerk entwickeln, sondern pünktlich zu Weihnachten im Wohnzimmer stehen.

"Das haben wir geschafft", resümiert Gregor zufrieden. Ganze zwei Tage werkelten sie zu dritt an dem süßen Bauwerk und hatten dabei auch jede Menge Spaß. "Pausen waren ja eh nötig, um die Zutaten immer mal zwischendurch aushärten zu lassen", erzählt Gregor von seinen jüngsten Erfahrungen als Zuckerbäcker.

Für das gelungene Resultat in Form des riesigen Lebkuchendoms haben sie im Freundeskreis schon reichlich Anerkennung geerntet. "Einen Wetteinsatz hatte es ja nicht gegeben. Es war reinweg Spaß an der Freude", so Gregor, der wie seine beiden Mitstreiter jetzt richtig Feuer gefangen hat: Zu Weihnachten 2013 soll es wieder ein handgemachtes Lebkuchen-Sonderwerk der drei geben: Im Blick haben sie nichts Geringeres als die Grüne Zitadelle, also das Hundertwasserhaus.

Was das Schicksal des Lebkuchendoms betrifft, da haben die drei Spezialitätenbäcker auch schon eine Vorstellung. "Wir würden unseren Dom gern der Stadt zur Verfügung stellen und haben Oberbürgermeister Lutz Trümper angeschrieben." Noch warten sie gespannt auf Antwort, ob der zweite Dom zu Magdeburg vielleicht schon bald ein Ehren-Plätzchen im Rathaus finden wird. Und wenn dort mal ganz magere Zeiten anbrechen, wäre dann immerhin noch die Option, mal ein Häppchen zu probieren. Oder zwei oder drei ...