1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Oebisfelde
  6. >
  7. Biker aus der Börde: Abenteuer: Männer-Urlaub in Mexiko

Biker aus der Börde Abenteuer: Männer-Urlaub in Mexiko

Biker reisen von Rätzlingen nach Nordamerika. Die sieben Freunde der Gruppe „Blechreiz“ werden diesen Urlaub wohl nie vergessen. Warum gleich am ersten Tag die Polizei auftaucht.

Von Anett Roisch 04.04.2025, 20:01
Zum Erinnerungsbild postieren sich (von links) Peter Kanitz, Gilberto Sánchez, Ralf Tobies, Matthias Malicke, Gunar Keindorf, Thomas Krull und Erik Helmke am Golf von Mexiko.
Zum Erinnerungsbild postieren sich (von links) Peter Kanitz, Gilberto Sánchez, Ralf Tobies, Matthias Malicke, Gunar Keindorf, Thomas Krull und Erik Helmke am Golf von Mexiko. Foto: Gilberto Sánchez

Rätzlingen/Chimalpe. - Gilberto Sánchez, der liebevoll von seinen Freunden Chico gerufen wird, hat seine Biker-Freunde in seine Heimat nach Nordamerika eingeladen.

Lesen Sie dazu auch „Abenteuer: Biker reisen von Rätzlingen nach Mexiko

Thomas Krull, Erik Helmke, Ralf Tobies, Peter Kanitz, Matthias Malicke und Gunar Keindorf reisen mit ihrem Freund Sánchez, der aus Mexiko stammt und wohnt jetzt mit seiner Frau Judith Scheffel und seinen drei Kindern in Kathendorf, nach Mexiko.

Auf einer Geburtstagsparty waren die Männer auf die Schnapsidee gekommen, den Heimatort ihres Freundes am Fuße des Vulkans Popocatepetl zu besuchen.

Der erste Halt für die glorreichen Sieben in Nordamerika ist Chimalpe, der Ort, indem die Familie von Chico wohnt. „Mittlerweile sind wir 24 Stunden auf den Beinen. Wir wurden von der Familie herzlich begrüßt und sehr gut bewirtet. Ausklang des Tages bei Bier und Musik“, heißt es im kurzen Eintrag vom Reisetagebuch, welches die Herren für die Lieben zuhause schreiben.

Frühstück mit Blick auf Vulkan

Am ersten Morgen werden die Männer von der Musik, die aus dem Fahrzeug von der Müllabfuhr dröhnt, geweckt. „Ein beeindruckender Blick fällt links auf den schneebedecktem Berg namens Popocatépetl und rechts auf den Vulkan Malinche. Dazu ein mexikanisches Frühstück. Und auch Chicos Mama schaut sich die Weitgereisten genauer an“, heißt es im Livebericht.

Dann folgt – als die Polizei auftaucht – eine kurze Schrecksekunde. Aber alles ist okay, denn ein Kumpel von Chico ist Polizist und macht sich einen Spaß mit den Deutschen. Im Anschluss besichtigen die Reisenden die Kirche von Acuamanala, die Kirche in dem Chico seine Liebste, Judith Scheffel aus Kathendorf, geheiratet hat. Und dann geht es für die Männer ins Rathaus, wo der Neffe Alexis arbeitet. Um 11 Uhr gibt es Tee beim Cousin in der Werkstatt. „Wie samstags das Bier bei uns zu Hause“, verraten die Männer schmunzelnd.

Ein Großteil der Familie von Gilberto Sánchez kam, um die deutschen Gäste herzlich zu begrüßen.
Ein Großteil der Familie von Gilberto Sánchez kam, um die deutschen Gäste herzlich zu begrüßen.
Foto: Gilberto Sánchez

Es folgen Besuche bei der Schwester, die mit der gesamten Familie eine Näherei betreibt. Bei jedem Zwischenstopp gibt es reichlich zu essen und zu trinken. „Es ist schon beeindruckend, dass wir so tief in das mexikanische Leben eintauchen dürfen“, schildert Matthias Malicke, der in Lockstedt zuhause ist.

Weiter geht es in die unberührten Berge, wo das Abenteuer erst richtig beginnt. „Es war von Anfang an klar, dass das hier kein Touristenurlaub wird“, sind sich die Herren einig. Etwa 1.600 Kilometer fahren die Reisenden quer durch das Land. Sie wandern durch dichte Regenwälder und entdecken alte Maya-Ruinen. In den Höhenlagen – fernab der Touristenströme – kommen sie mit den Bewohnern des Landes in Kontakt.

Diese teilen mit ihnen Geschichten aus der Vergangenheit, erzählen von ihren Traditionen und der tiefen Verbindung zur Natur. „Chico kann ja mit den Menschen dort reden. So einen Urlaub kann man nicht buchen“, sagt der Lockstedter.

Aus reißendem Fluss gerettet

Dann der Aufstieg zu den Pyramiden De Cacaxtla. „Der Ausblick ist grandios“, schwärmt Matthias Malicke. Absoluter Höhepunkt der Reise ist das Durchqueren eines rauschenden Flusses, um zu ihren Hütten zu kommen. Das Wasser steht an diesem Tag so hoch, dass ihr Auto im Fluss festfährt. Rettung naht. Das Fahrzeug wird samt Crew von einem Traktor abgeschleppt und ans sichere Ufer gebracht.

Meist sind die sieben Abenteuerer bis zum Dunkelwerden unterwegs. Zeit für Erholung bleibt den Freunden nicht, denn es gibt unendlich viel zu entdecken.
Meist sind die sieben Abenteuerer bis zum Dunkelwerden unterwegs. Zeit für Erholung bleibt den Freunden nicht, denn es gibt unendlich viel zu entdecken.
Foto: Gilberto Sánchez

Die Sonne brennt heiß auf die endlosen Sandstrände, während der Duft von gegrilltem Fisch und exotischen Gewürzen die Luft erfüllt. Mexiko, ein Land, das von Kontrasten lebt: Von den vibrierenden Städten bis hin zu den geheimen Dschungeln, die nur darauf warten, entdeckt zu werden.

Für die Motorrad- und Oldtimerfreunde bedeutet der Urlaub mehr als nur Entspannung. Es geht darum, die Seele der mexikanischen Landschaften zu ergründen. Mit dem Rucksack auf den Schultern und einem Lächeln im Gesicht machen sie sich weiter auf den Weg, das Land zu erobern.

Traditionen hautnah erleben

Der bunte Markt in Zacatelco und der pulsierende Rhythmus der Stadt lassen die Männer sofort spüren, dass hier das wahre Leben pulsiert. Sie lernen immer wieder Einheimische kennen, die sie in ihre Traditionen und Bräuche einführen: Vom Verkosten des berühmten Mezcal bis hin zu den geheimen Rezepten der lokalen Küche, die nur dort zu finden sind. „Diese Begegnungen mit den Einheimischen sind mehr als nur ein kurzer Austausch – sie eröffnen Türen zu einem Mexiko, das tief in der Kultur verwurzelt ist“, berichten die sieben Männer.

Es gehe nicht nur um den Spaß, sondern auch um die Freundschaft, die durch diese Reise noch tiefer wird. Mexiko belohnt die Tollkühnen jeden Tag nicht nur mit atemberaubenden Landschaften und unvergesslichen Erlebnissen, sondern auch mit neuen Freunden, die ihre Reise zu einem einzigartigen Abenteuer machen. „Unser Urlaub in Mexiko endet, aber die Erinnerungen und die Verbundenheit mit diesem wundervollen Land bleiben für immer“, betonen die Heimkehrer.