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Stadtverwaltung Aus vier mach drei, später nur zwei

Mit Beginn des neuen Jahres hat die Verwaltung der Stadt Oebisfelde-Weferlingen eine neue, schlankere Struktur angenommen.

Von Harald Schulz 03.01.2020, 05:00

Oebisfelde l Wie Bürgermeister Hans-Werner Kraul (CDU) es ausdrückt: „Aus vier mach drei, später nur zwei“. Gemeint sind die Fachgruppen. Doch die Probleme werden dadurch nicht weniger. Die verwaltungstechnische Diät in Form einer strukturellen Straffung der Ämter ist so neu nicht, wie Bürgermeister Kraul gegenüber der Volksstimme informiert. Bereits zu Zeiten seiner Vorgängerin Silke Wolf wurde dieses Vorhaben in Erwägung gezogen. Nun aber ist es umgesetzt.

Der Umsetzung dieser Ämterstraffung ging eine Analyse eines Hallenser Dienstleisters voraus. Der befand, dass die Auslastung der Verwaltungsmitarbeiter der Stadtverwaltung nicht im erforderlichen Maße gewichtet war, so die Aussage von Kraul. Beispielsweise hätte sich das Dienstaufkommen von Kraul als Bürgermeister und Verwaltungschef auf deutlich über 130 Prozent belaufen. Kraul war nämlich zugleich Fachamtsleiter der Hauptverwaltung.

Diese Ämteraufteilung wurde nun verschlankt. Hans-Werner Kraul nimmt seit Jahresbeginn seine ureigensten Aufgaben als Bürgermeister der Stadt Oebisfelde-Weferlingen wahr. Die Hauptverwaltung und Kämmerei fällt in die Verantwortung von Fachgruppenleiterin Dörte Wulff, die weiterhin die Kämmerei unter sich hat. Neu hinzu kommt Peter Lieske, der als Wulffs Stellvertreter die Hauptverwaltung federführend koordiniert. Kein unbekanntes Terrain für Lieske, der bereits zu Zeiten der damaligen Bürgermeisterin Wolf und in der Nachfolge bei Kraul als sogenannte rechte Hand koordinierte und strukturierte. Diesen Dienstposten hat mit Jahresbeginn Melanie Ohrdorf inne. Für die Bevölkerung ändert sich im Dienstleistungsbereich der Stadtverwaltung so gut wie nichts. Der Bürgerservice behält die notwendige angestammte Priorität, sagt Kraul zu. Mittel- bis langfristig soll diese Verwaltungsstruktur jedoch in eine zweigliedrige Fachgruppenaufteilung geführt werden. Das aber ist eben nur über eine entsprechend sorgfältige Vorbereitungs- und Umsetzungsphase möglich, sieht Kraul für diese verwaltungstechnische Ebene noch viel Zeit ins Land gehen.

Entgegen ersten Mutmaßungen in der Öffentlichkeit, dass mit der neuen Konstellation Höhergruppierungen der Gehälter an der Verwaltungsspitze verbunden sind, erteilt Kraul eine eindeutige Absage. „Da haben wir wohl noch ganz andere Sorgen, als der Stadt neue aufzuhalsen“, dementiert der Bürgermeister.

Er meint damit den neu aufzustellenden Haushaltsplan 2020, der durch die Beibehaltung des Gewerbesteuersatzes notwendig wird. „Wenn alle Beratungen gut verlaufen, dann könnte der Haushalt doch schon im Juni stehen“, hofft Kraul voller Zuversicht. „Es bleibt aber nach dem Aus für die Gewerbesteuererhöhung ein Batzen um die 240.000 Euro, der fehlt. Aus diesem Grund sehe ich die Einführung des Bürgerbudgets als schwierig an. Und meine Befürchtung ist zudem, dass wir eine, ich meine wirklich irgendeine wichtige Maßnahme, die für 2020 vorgesehen war, nicht verwirklichen können“, meint Kraul.

Aus Sicht des Bürgermeisters wurde 2019 trotzdem viel für die Solidargemeinschaft geleistet. Dabei führt Kraul insbesondere den Breitbandausbau ins Feld. Die Ausbauarbeiten kommen im Großen und Ganzen planmäßig voran.

Auch finanziell hat die Stadtverwaltung den Ausbau im Blick, die Zusammenarbeit mit den Partnern kann laut Kraul als vorbildlich angesehen werden.

Anders verhält es sich aktuell mit der Verlagerung der Stadt Oebisfelde-Weferlingen aus dem Wahlkreis 7 (Haldensleben) in den Wahlkreis 2 (Gardelegen-Klötze). Kraul kritisiert diese Entscheidung der Landesregierung scharf, umso mehr, weil diese Entscheidung ohne eine Meinungsbildung über die Köpfe der betroffenen Menschen getroffen wurde.