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Behinderte in Not Ausblick auf 2018 mit Sorgenfalten

Der Behindertenkreis Oebisfelde blickt mit Sorge auf das neue Jahr. Die Partnerschaft mit dem Roten Kreuz in Velpke steht auf der Kippe.

Von Harald Schulz 20.12.2017, 02:00

Oebisfelde l Mit einer rundum geselligen Weihnachtsfeier beendeten die Mitglieder des Behindertenkreises Oebisfelde das bald endende Jahr. Die Leiterin der Gemeinschaft, Rita Glas aus Oebisfelde, resümierte, dass die im Jahre 1998 gegründete kleine Gruppe in diesem Jahr ins Mehrgenerationenhaus an der Theodor-Müller-Straße umgezogen ist.

Für das Zusammengehörigkeitsgefühl wurde eine Tagesfahrt unternommen. Und für die eigene soziale Sicherheit beteiligt sich der Behindertenkreis an dem Projekt „Örtliches Teilhabemanagement im Landkreis Börde“. Die weitere Zukunft der losen Vereinigung ist jedoch ungewiss. Die Zugehörigkeit zum Deutschen Roten Kreuz in Velpke könnte sich in 2018 erledigt haben, meint Bettina Klinnert aus Rätzlingen. Sie hat für den Behindertenkreis die Öffentlichkeitsarbeit inne. Auch nach Angaben von Glas „verläuft die Zusammenarbeit nicht mehr so, wie sie einmal war“. Die Veränderung scheint sich abzuzeichnen, meint Klinnert. „Dann aber stehen wir erst einmal als Interessengemeinschaft ohne jegliche Anbindung da“, heißt es von ihr etwas ratlos. Doch die Mitglieder sind Kummer gewohnt, aber auch sich zu motivieren und füreinander einzustehen.

Ein Beispiel für positives Denken und Handeln ist Bettina Klinnert. Ihr Lebensalltag veränderte sich vor einigen Jahren binnen weniger Minuten. Nach einem Autounfall eröffneten ihr die Ärzte, dass sie den Rest ihres Lebens auf einen Rollstuhl angewiesen sein wird. „Ein Augenblick, der einem den Boden unter den Füßen wegreißt“, erklärt die damalige Berufstätige, Ehefrau, Hausfrau und Mutter.

Sie hat dieses ihr Leben veränderndes Handicap angenommen. Auch alle professionelle Hilfe, die ermöglicht wurde. Zur Seite stand und steht ihr dabei die Familie, sagt sie dankbar. Für den Weg ins und aus dem Haus baute ihr Mann und der Sohn einen speziellen Lift. Für die Sauberkeit im Haus sorgt eine Helferin.

Bettina Klinnert sieht die Welt mit anderen Augen, seit sie damals das Krankenhaus verlassen hat. „Es gibt noch so viele Dinge für behinderte Menschen in der Einheitsgemeinde zu verbessern. Angefangen von holprigen Gehwegen, über akustische Ampelanlagen, ein besserer Nahverkehr bis hin zur Versorgungsmöglichkeiten im Arztbereich“, zählt sie die Spitze des Eisberges auf. Der Behindertenkreis ist deshalb im Gespräch mit mehreren Partnern, will so Verbesserungen erreichen.

Die stets öffentlichen Treffen des Behindertenkreises finden jeden Donnerstag ab 14 Uhr im Mehrgenerationenhaus Oebisfelde statt. Allerdings ist derzeit eine Pause vereinbart worden. Weitere Informationen werden vom Behindertenkreis Oebisfelde telefonisch unter 039009/432 72 erteilt.