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Coronavirus Haben wohl alles richtig gemacht

Mit der Zeugnisausgabe endete ein besonderes Schuljahr in den Oebisfelder Schulen. Wegen Corona musste Unterricht neu definiert werden.

Von Harald Schulz 16.07.2020, 22:00

Oebisfelde l In ihrer Rückschau auf das Schuljahr verblassen die Wochen und Monate vor Corona bei Ulrike Eggers, der Leiterin der Grundschule an der Aller, ebenso wie bei Melanie Lutze, die die Verantwortung für die Grundschule „Drömlingsfüchse“ innehat. Das Fazit für die Abwehr von Covid-19-Infektionen an der Schule von Eggers lautete am Mittwoch, nachdem Zeugnisausgabe für die 96 Mädchen und Jungen sowie die Verabschiedung der Schüler in die Sommerferien geschafft waren: „Wir haben wohl alles richtig gemacht!“

Diese Aussage kann auch Lutze von ihrem Lehrerkollegium und den 150 Grundschülern zum Ende des Corona-Schuljahres treffen. Tatsache ist für beide Oebisfelder Grundschulen: Es gab keine Infektionen mit dem Covid-19-Virus.

Eggers wie Lutze sind der Überzeugung, dass dieser Erfolg als Grundlage die jeweiligen Schutzmaßnahmen gegen eine Ansteckung haben. Grundsätzlich muss aber hinzugefügt werden, dass die Corona-Infektionsrate in der Börde sehr schnell geringe, noch dazu stabile Werte erreicht hat – aktuell bei drei Covid-19-Erkrankten liegt.

Unmittelbar nach dem sogenannten Lockdown für den Unterricht hatten beide Kollegien damit begonnen, entsprechende Sicherheitskonzepte zu entwickeln, um einen regulären Schulunterricht wieder zeitnah zu ermöglichen.

„Bei uns stand schnell fest, dass wir über eine deutliche Anhebung der hygienischen Standards, das Einhalten von Abständen und das Bestimmen von Bewegungs- und Aufenthaltsprofilen auf dem richtigen Weg waren“, blickt Schulleiterin Eggers auf eine sehr turbulente Schulzeit zurück.

In der schulfreien Zeit gelang es, den Schülern den Lernstoff durchgängig über mobile Medien in Lernpaketen anzubieten. Der Unterricht zu Hause habe sich ausgezahlt, konnte an den Leistungen nach dem Lockdown festgestellt werden. „Einen wesentlichen Anteil daran hatten die Eltern, die unseren Lehrauftrag soweit es irgendwie möglich war, zu Hause mit ihren Kindern umsetzten. Dafür gilt ein besonderer Dank“, hieß es unisono von Lutze und Eggers.

Wie in der Grundschule an der Aller so auch bei den „Drömlingsfüchsen“ waren die Eltern der Schüler und die Horte sofort mit im Boot, um einen maximalen Schutz gegen die Corona-Pandemie aufzubauen. Mit den Hort-Teams kamen die Lehrerkollegien schnell überein, dass jede Person, die nicht unmittelbar zum inneren Kreis des Schulbetriebs gehörte, sich vor Betreten anmelden und anschließend einen Mund- und Nasenschutz anzulegen hatte. „Eine Schutzmaßnahme, die uns Lehrkräften und den Kindern sehr viel Sicherheit gegeben hat“, war von Lutze zu erfahren. „Das gab den Grundschülern sogar so viel Mut, dass sie von allein auf das Einhalten dieser Schulregel achteten und Schulfremde darauf aufmerksam machten, wenn die ,ohne’ erwischt wurden“, fügte sie auch mit Stolz auf die Schüler hinzu.

Dieses Einhalten der Regeln, die die Lehrerschaft selbst immer wieder verinnerlichte und den Grundschülern stetig in Erinnerung rief, war vielleicht das Faustpfand dafür, dass nach dem Neustart an den Schulen erst in Lerngruppen, dann aber wieder im Klassenverband beschult werden konnte, urteilte Eggers. „Sicherlich war es nicht immer einfach, auf solch geringem Raumangebot die Kinder trotzdem kontaktarm zu unterrichten. Doch es hat funktioniert“, freute es Eggers, die je nach Corona-Lage das Schutzkonzept auch im kommenden Schuljahr nutzen würde.

Gründe genug, um die jetzige Ferienzeit für die Erholung von einer so nie dagewesenen Unterrichtsversorgung zu nutzen. In sechs Wochen folgt der nächste Neustart in das neue Schuljahr mit der Einschulung.