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Kirchentag Kraft des Korns als Erntedank inszeniert

Der Erntedank bestimmte den Ablauf des gut besuchten Familiengottesdienstes in der Oebisfelder Katharinenkirche.

Von Harald Schulz 04.10.2017, 03:00

Oebisfelde l Im Familiengottesdienst wurde ein Bogen zwischen biblischem Bericht und der Neuzeit gespannt, der spannender nicht hätte sein können. Für die Besucher dieses Kirchenfestes gab es gleich zu Beginn zwei Blickfänge: Der eine war unübersehbar der prächtig mit Feld- und Gartenfrüchten sowie einem Herbstblumenmeer aufgebaute Gabentisch. Der andere präsentierte sich dagegen unscheinbarer aber klangvoll. Die neue Gemeindepädagogin Susanne Gätzschmann führte mit Gitarre und froher Stimme in den Erlebnisgottesdienst ein – machte so den Weg dafür frei, dass ältere Besucher spontan Beifall spendeten und Kinder den Gottesdienst mitgestalteten.

Ausgangspunkt für alle Inhalte des Gottesdienstes waren Getreidekörner. Kinder, Jugendliche und Mitglieder des Gemeindekirchenrates inszenierten eine biblische Überlieferung im Lukas-Evangelium, die die heute wie früher geltende Bedeutung von überlebenswichtigen Nahrungsquellen aufzeigte. Dabei wurde deutlich, dass rigorose wirtschaftliche Verdrängung, Neid und unersättliches Ansinnen nach Wohlstand sowie Macht einen Menschen unumkehrbar seelisch verarmen lassen können. Erst eine dramatische Veränderung, die die Bereitschaft bewirkt, den Überfluss teilen zu wollen, die in der Szene durch Gott ausgelöst wurde, ermöglicht ein Leben im Miteinander, so die Botschaft der kurzen Aufführung vor dem Altar.

Das Erntedankfest in der Oebisfelder Katharinenkirche bewegte, stimmte nachdenklich, bot aber auch positive Lichtblicke. So wies Pfarrer Wolfgang Schwarzer auf die humanitäre Hilfe der Evangelischen Kirche Deutschland durch „Brot für die Welt“ hin, berichtete über die Unterstützung der Oebisfelder Glaubensgemeinschaft für Projekte in Tansania, erinnerte und dankte den Kirchenbesuchern für die dauerhafte Spenden zum Wohl der eigenen Kirchengemeinde.

Die Volksstimme stellt Gemeindepädagogin Susanne Gätzschmann im kommenden Beitrag der Serie „Auf eine Tasse Kaffee“ vor.