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Mittellandkanal Brückenvorschub bleibt im Sand stecken

Der Vorschub eines knapp 1150 Tonnen schweren Brückensegments über den Mittellandkanal bei Oebisfelde verlief nicht reibungslos.

Von Harald Schulz 28.05.2020, 01:01

Bergfriede l Die Bodenverhältnisse an der Brückenbaustelle über den Mittellandkanal zwischen Frankenfelde und Bergfriede bei Oebisfelde spielten den Ingenieuren, Fachfirmen und letztendlich der Landesstraßenbauverwaltung Sachsen-Anhalt gleich zweimal übel mit. Der Brückenschlag musste wegen Baggerarbeiten unterbrochen werden.

Problematisch dort am Mittellandkanal, wie über die gesamte Strecke der im Bau befindlichen Umgehungsstraße, sind die Bodenverhältnisse. Am Brückenabgabepunkt und auch am Annahmepunkt erschwerte der vorherrschende Sandboden den Vorschub. Riesige Stahlplatten wurden ausgelegt, um die Belastung durch das Segment, das 1150 Tonnen schwer, 117 Meter lang sowie im Scheitel 18 Meter hoch, auf zwei vielachsigen Lastenträgern ruhte, großflächig zu verteilen.

Zur ersten unverhofften Unterbrechung des Brückenvorschubs kam es am Mittwochvormittag. Ein Teil des unter der Wasseroberfläche befindlichen sandigen Erdbodens am westlichen Kanalufer war in das Kanalbett gerutscht. Das gefährdete dort massiv die sichere Aufnahme des Brückensegments auf das Aufnahmefundament. Während mit den Baggerarbeiten von einem Schwimmponton aus begonnen wurde, musste eine Spezialfirma mit einem Industrietaucher aus Hamburg anrücken.

Seine Aufgabe war es dann, die Baggerarbeiten und den Ufersaum im Kanalbett in Augenschein zu nehmen. Erst nachdem der Berufstaucher sein „Go“ gegeben hatte, konnte das Vorhaben Brückenvorschub fortgesetzt werden. Doch wenige Stunden später wiederholte sich der Erdrutsch, so dass erneut der Taucher das Kanalbett untersuchen musste und Baggerarbeiten vonnöten waren.

Zu diesem Zeitpunkt war aber bereits ein Ponton in seine richtige Position manövriert. Ein Zurückrudern wurde deshalb notwendig, was allerdings den Zeitplan für Mittwoch auflöste.

Die Unterbrechungen durch die Baggerarbeiten, so Manfred Krüger, schmälert die präzisen Absprachen und Ausführungen der am Vorhaben beteiligten Unternehmen in keinster Weise. Auch weil die Abstimmung gepasst hat und weil der Gesamtzeitplan für die insgesamt 5,3 Kilometer lange Baustrecke nicht in Gefahr gekommen ist. Krüger trägt als Regionalbereichsleiter Nord für die Landesstraßenbaubehörde Sachsen-Anhalt die Verantwortung, nicht nur für diese Einzelmaßnahme am Mittwoch, sondern ebenso für den kompletten Bau des letzten Abschnitts der Ortsumgehung Oebisfelde.