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Aufatmen Oebisfelder Sportler loben ihren einmaligen Zusammenhalt in schweren Zeiten

Die Kicker des 1. FC Oebisfelde (FCO) setzen in puncto Vorstandsspitze weiter auf Bewährtes: Bei der Wahl eines neuen Vorstandes im Rahmen der Jahreshauptversammlung wurden am Freitagabend auf dem Gehege Matthias Polep als Vorsitzender sowie Finanzwart Jens Grießl in ihren Ämtern bestätigt.

Von Jens Pickert 12.07.2021, 21:00
Der neue Vorstand des 1. FC Oebisfelde (von links): Tobias Böcker, Markus Wosahlo, Matthias Polep, Tommy Böcker, Nicole Neumann, Jens Grießl, Olaf Heßler und Martin Peist.
Der neue Vorstand des 1. FC Oebisfelde (von links): Tobias Böcker, Markus Wosahlo, Matthias Polep, Tommy Böcker, Nicole Neumann, Jens Grießl, Olaf Heßler und Martin Peist. Fotos: Jens Pickert

Oebisfelde - Beide Männer stehen seit der Gründung des FCO im Jahr 2010 ununterbrochen an der Spitze des Gremiums und bekamen am Freitag teilweise neue Mitstreiterinnen beziehungsweise Mitstreiter. Grund: Katharina Jansen von der Sparte Zumba und bisherige Stellvertreterin von Matthias Polep kandidierte nicht mehr für den Vorstand. In dieses Amt wurde Martin Peist von der Darts-Sparte gewählt.

Neu besetzt wurde ebenfalls das Amt des Sportwartes. Sven Rhien, der bisherige Amtsinhaber, schied aus. Für ihn rückte Tommy Böcker nach. Die weiteren Vorstandsmitglieder sind: Tobias Böcker (Presse- und Medienwart), Olaf Heßler (Jugendwart), Markus Wosahlo (Schriftwart) sowie Nicole Neumann von der Sparte Darts als Vorstandsmitglied ohne speziellen Geschäftsbereich.

Zur Wahl standen ebenfalls die Kassenprüfer. Dabei entschieden sich die Kicker erneut für Christian Göring, Mirko Matz sowie Christian Reinfeldt.

Das Resümee, das der Vorsitzende vor der Wahl zog, war etwas ernüchternd. Schließlich brachte die Corona-Pandemie mit den Lockdowns das Fußballspielen nicht nur in Oebisfelde, sondern bundesweit teilweise komplett zum Erliegen. Betroffen davon war die Saison 2019/20 und vor allem die Spielserie 2020/21. Die wurde bereits im Oktober 2020 abgebrochen und schließlich annulliert.

Das Stopp-Zeichen galt auch für die Zumba-Frauen sowie die Darts-Sparte. Die Abteilung Darts sei laut Matthias Polep besonders gebeutelt. Seit 15 Monaten werden keine Pfeile mehr geworfen. Und Besserung ist nicht in Sicht, wie Darts-Frau Nicole Neumann berichtete: „Wir haben die Info bekommen, dass frühestens im Januar kommenden Jahres der Spielbetrieb wieder aufgenommen wird.“

Ärgerlich für den Club war auch der Ausfall der 29. Sportwoche im Sommer vergangenen Jahres, des 24. Mitternachtsturniers am zweiten Weihnachtstag in der Sporthalle am Bahnhof sowie die Feier zum zehnten FCO-Geburtstag. Veranstaltungen, bei denen der Club einiges an Einnahmen hätte generieren können.

Doch trotz Saisonabbruchs, Trainingsverbots und Ausfällen, der Großteil der Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen hielt dem Club die Treue. „Das war nicht selbstverständlich. Der Zusammenhalt ist einmalig. Dafür möchte sich der Vorstand bei euch bedanken“, betonte Matthias Polep.

Nur zwei Austritte in der Zwangspause

Dass die FCO-Sportler trotz aller Widrigkeiten zu ihrem Club stehen, ist auch an den Mitgliederzahlen ablesbar: Mit Stand 31. Dezember 2020 gehören 99 Kinder und Jugendliche sowie 144 Erwachsene, insgesamt 243, dem Club an der Aller an. Das sind nur zwei Mitglieder weniger gegenüber dem Vorjahr. Dennoch haben die Ausfälle ihre Spuren hinterlassen, auch finanziell. „Wir sind mit einem blauen Auge davongekommen“, formulierte Finanzer Grießl.

Das „blaue Auge“ hatte Folgen. So unterbreitete der Vorstand seinen Mitgliedern den Vorschlag, ab der neuen Saison kein Fahrgeld mehr zu zahlen. „Das ist ein Posten, der uns zu schaffen macht. Im Schnitt sind es 6000 bis 7000 Euro pro Jahr. Außerdem gibt es kaum noch Vereine unserer Größenordnung, die Fahrgeld zahlen. Im Gegenzug möchten wir einen 2000-Euro-Pool für den Nachwuchs einrichten. Mit dem Geld kann beispielsweise Spielkleidung für den Nachwuchs, der oft Probleme bei der Sponsorengewinnung hat, angeschafft werden“, konkretisierte Jens Grießl.

Durchgewunken wurde der Vorschlag nicht. Es wurde diskutiert und abgestimmt. Bei drei Gegenstimmen und sechs Enthaltungen wurde der Vorschlag aber schließlich angenommen.

In der voraussichtlich am 14. August beginnenden neuen Saison geht der FCO mit zwei Männer-Vertretungen sowie Nachwuchsteams der D-, E- und F-Jugend an den Start.

Aufgelöst hat sich indes das Fußball-Frauenteam. „Leider war auch dieser Anlauf, den Frauen-Fußball in unserem Club zu etablieren, nicht von langer Dauer“, bedauerte Frauen-Trainer Christoph Wiesäbel.

Sven Rhien und Katharina Jansen (von links) wurden von Matthias Polep (vorn rechts) und Jens Grießl aus dem Vorstand verabschiedet.
Sven Rhien und Katharina Jansen (von links) wurden von Matthias Polep (vorn rechts) und Jens Grießl aus dem Vorstand verabschiedet.
Foto: Jens Pickert