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Prävention Damit Kinderklauer keine Chance haben

Die Polizei hat Schüler in der Grundschule an der Aller in Oebisfelde über Entführungsversuche von Kindern informiert.

Von Harald Schulz 23.02.2018, 02:00

Oebisfelde l Für Polizeikommissar Matthias Lütkenmüller vom Polizeirevier Haldensleben endeten am Donnerstag vier Diensttage, die besondere waren: Er war als Referent bei allen sechs Klassen der Oebisfelder Grundschule an der Aller unterwegs. Las dort vor, informierte, beantwortete Fragen und übte in Rollenspielen, wie sich diese Mädchen und Jungen bereits frühestmöglich der Übergriffe und Entführungsversuchen durch Straftäter erwehren können.
Schwachpunkte, die dem Alter der Kinder geschuldet sind, nutzen diese „Kinderklauer“, wie diese Straftäter als Begrifflichkeit von den Grundschulkindern benannt wurden, immer wieder aus. Das sind zumeist Freundlichkeit, gar liebevolle Kontaktaufnahme mit dem nicht selbstständigen Opfer, um eine unheilvolle Nähe zu dem körperlich weit unterlegenen Kinder zu schaffen. Und auch verschiedenste verlockende Angebote zu versprechen, gehört zur Heimtücke, um die Kinder von der möglichen Gefahr abzulenken und sie faktisch damit zu beherrschen.
Der erfahrende Polizist erläuterte, dass eine klare Abgrenzung für eine Kindesentführung und den Missbrauch an Kindern besteht. Das Delikt Missbrauch ist meist viel schwieriger aufzudecken, erfordert einen hohen Einsatz von Spezialisten. Die Abwehr von Kindesentführungen beruht auf polizeiliche Präventionsarbeit. Die wichtigste Aufgabe ist es, dem Kind zu vermitteln, gegenüber Fremden unmissverständlich Nein sagen zu dürfen.
Lütkenmüllers bringt es auf diese Abfolge: Eindeutig Nein zu sagen, nicht mit Fremden mitzugehen oder ins Auto zu steigen, Abstand zum Unbekannten halten und so schnell wie möglich Erwachsene aufsuchen und mitzuteilen, dass eine Entführung versucht wurde. Es kann aber auch bereits das laute Rufen um Hilfe reichen. Lütkenmüller sieht aktuell sogar einen größeren Erfolg, wenn Kinder im Fall der Fälle lauthals „Feuer, Feuer“ rufen, damit die Notlage des Kindes auf öffentliche Aufmerksamkeit stößt. Und Lütkenmüller hofft damit auch, dass Personen, die solche Hilferufe vernehmen, sich auch dieser Notsituation stellen, dem Kind Schutz geben, die Polizei alarmieren.