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Abschlüsse verliehen Schulende gleicht einer Achterbahn-Fahrt

Ihre Schulzeit an der Drömlingschule in Oebisfelde endete Freitag: 26 Schüler der zehnten Klassen erhielten ihr Realschulzeugnis, 13 den erweiterten Abschluss.

Von Harald Schulz 10.07.2021, 07:06
Mit sichtlichen Stolz stellen sich die Schüler der Abschlussklasse 10b gemeinsam für das Foto auf.
Mit sichtlichen Stolz stellen sich die Schüler der Abschlussklasse 10b gemeinsam für das Foto auf. Foto: Harald Schulz

Oebisfelde - „Herzlichen Glückwunsch zum bestandenen Abschluss! Herzlichen Glückwunsch zu eurem persönlichen Erfolg an unserer Schule! Liebe Schulabgänger,

Ihr seid ein Jahrgang, der unter schwierigen Bedingungen die schriftlichen Prüfungen ablegen musste“, lobte aus vollen Herzen Schulleiterin Kerstin Grimm-Neubauer die scheidenden Schüler vor den Augen der Eltern und Großeltern in der Schulaula.

Die Corona-Pandemie spielte an diesem Tag eine untergeordnete Rolle. Lediglich beim Einlass mussten alle Gäste ihren Impfstatus oder einen negativen Schnelltest vorweisen, wurden zudem in Kontrolllisten eingetragen.

Was die Corona-Folgen für die Schulzeit der Abschlussklassen bedeutete, fasste Grimm-Neubauer so zusammen: „Über viele Wochen waren die Schulen geschlossen und ihr musstet von zu Hause aus lernen, Aufgaben aus dem Netz-Portal runterladen und erledigen. Als Abschlussjahrgang neun durftet ihr dann zeitnah vor den anderen Klassen im Wechselunterricht in die Schule zurückkehren. In eurem Abschlussjahr gab es nur drei Tage, die ihr nicht in der Schule sein durftet. Ansonsten hattet ihr das große Privileg, in die Schule gehen zu dürfen, lange bevor die anderen Klassen im Wechselunterricht arbeiteten.“

Dennoch handelte es sich für die Schüler sicherlich um eine „Achterbahn“, wie die Schulleiterin empfand. Als die Schule dann im Dezember des Vorjahres doch geschlossen wurde, war die Ungewissheit riesengroß. Glücklicherweise ging es im Januar direkt mit Präsenzunterricht weiter. Grimm-Neubauer versteht solche Einschnitte aber auch als eine Vorbereitung fürs Leben, „denn unvorhergesehene Dinge passieren immer wieder mit der gleichen Wucht wie Corona“. Die Schulleiterin stellte fest, dass die jugendlichen Schüler sich ihre Zeugnisse redlich verdient haben. Sie überreichte gemeinsam mit den Klassenlehrerinnen 26 Realschul- und 13 erweiterte Realschulabschlüsse. Und verkündete, dass sich aus den Kombiklassen 9a und b weitere vier Schüler über ihren erfolgreichen Abschluss freuen durften.

Mehr als beeindruckend befand Grimm-Neubauer die Leistungen von elf Prüflingen, „die auf die Ebene der Exzellenz vorgestoßen sind und eine Note zwischen 1,16 und und 1,94 erreicht hatten“. Dazu gehören auch Schülerinnen, die keinen erweiterten Realschulabschluss geschafft haben, aber dennoch ein Notenbild mit einer Eins vor dem Komma vorweisen konnten.

Als Haupt-Unterstützer erkannte Grimm-Neubauer die Klassen- und Fachlehrer. Wesentlich für die schulischen Leistungen unter Corona-Bedingungen waren aber nicht zuletzt die Eltern und Erziehungsberechtigten sowie die Elternvertreter.

Als vielleicht eines der wichtigsten Projekte der Schule für die Erziehung zum mündigen Bürger benannte Grimm-Neubauer die Brandbriefe der 10a an die Bundesbildungsministerin, Landes-Bildungsminister Tullner, den damaligen Bundestagsabgeordneten Manfred Behrends sowie an den Landkreis Börde. Inhalte der Briefe war die Forderung nach einer IT-Ausstattung im Rahmen des Digitalpaktes (Volksstimme berichtete).

Die Schulleiterin schickte die heranwachsenden jungen Menschen mit ihren Abschlusszeugnissen, Blumen und mit dem Rat in eine neue Zukunft, dass die neue Freiheit auch Eigenverantwortung bedeutet. Grimm-Neubauer: „Lebt den unmöglichen Traum, gebt eurer Bestes, tretet entschlossen für das ein, was in euren Augen richtig ist, bekämpft mutig alle Windmühlen, welche euch den Weg schwer machen. Dann ist es auch nicht wichtig, ob ihr scheitert oder erfolgreich seid.“

Es folgten jeweils im Verlauf der beiden Feierstunden die Rückblicke von Klassenlehrerinnen und Schülern. Musikalisch umrahmt wurde die Ausgabe der Zeugnisse von einem Trio der Kreismusikschule Börde.

Die Klasse 10 a der Sekundar- und Gemeinschaftsschule Oebisfelde erhielt die Abschlusszeugnisse.
Die Klasse 10 a der Sekundar- und Gemeinschaftsschule Oebisfelde erhielt die Abschlusszeugnisse.
Foto: Harald Schulz
Als Jahrgangsbeste wurden (von links) Jonas Köhler (Notendurchschnitt 1,16), Annalena Keller (1,47) und Celina Heidelind Germer (1,52) von Schulleiterin Kerstin Grimm-Neubauer ausgezeichnet.
Als Jahrgangsbeste wurden (von links) Jonas Köhler (Notendurchschnitt 1,16), Annalena Keller (1,47) und Celina Heidelind Germer (1,52) von Schulleiterin Kerstin Grimm-Neubauer ausgezeichnet.
Foto: Harald Schulz