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Umgehung Oebisfelde Querung Mittellandkanal: Arbeiten beginnen

Der zweite Bauabschnitt für die Oebisfelder Umgehung im Zuge der Bundesstraße 188 kommt zügig voran. Mitte 2021 soll alles fertig sein.

Von Harald Schulz 31.07.2019, 06:00

Oebisfelde l Auf den großen Hinweistafeln des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur sowie der Straßenbauverwaltung Sachsen-Anhalt ist der Abschluss der Bauarbeiten für den zweiten Abschnitt der Ortsumgehung Oebisfelde mit dem Datum November 2020 angegeben. Doch die Planer haben nachgebessert und visieren nun Mitte 2021 an.

Dieser 5,3 Kilometer lange Streckenabschnitt kommt im Werden gut voran, sagt Manfred Krüger, er ist Leiter des Regionalbereichs Nord der Landesstraßenbaubehörde. Er und seine Mitarbeiter sind verantwortlich für den zweiten Bauabschnitt der Oebisfelder Umgehungsstrecke, die aktuell jetzt vor der schwierigsten Aufgabe steht: die Querung über den Mittellandkanal. Die ersten Vorarbeiten sind dafür bereits seit vergangenem Mai angelaufen. Jetzt rücken die ersten Baufahrzeuge an.

Wenn nunmehr alle Planungen und Arbeiten im Einklang bleiben, dann soll dieser zweite Bauabschnitt voraussichtlich im Juni 2021 für den Verkehr freigegeben werden, heißt es von Krüger. Eine Aussage über die gesamten Baukosten wird noch nicht herausgegeben. Das soll erst mit Abschluss der Baumaßnahme erfolgen.

Der erste Bauabschnitt vom niedersächsischen Vorsfelde bis Weddendorf wurde in den Jahren 2009 bis 2011 fertiggestellt. Die Trasse trug wesentlich zur Entlastung des Berufsverkehrs in und aus Richtung Wolfsburg bei.

Von Weddendorf aus schließt sich nun der zweite Bauabschnitt an, wofür im November 2017 der Spatenstich erfolgte. Die gesamte Strecke verläuft parallel zur ICE-Bahntrasse und wird nach der Querung des Mittellandkanals zwischen Bergfriede und Taterberg wieder an die aktuelle Streckenführung der B 188 anschließen.

Das Bauvolumen ist dabei beeindruckend: Fünf Brücken werden komplett neu errichtet oder müssen verlängert werden. Diese Erweiterungen sind erforderlich, damit die Fahrbahn nicht nur über die Bahntrasse, sondern auch über die danebenliegende Umgehungsstraße führt.

Als eine der ersten Baumaßnahmen erfolgten archäologische Untersuchungen, dann Ende 2016/Anfang 2017 mussten Bäume weichen. Unmittelbar nach dem Spatenstich wurde mit dem Bau der Brücke über den Haubegraben begonnen. Derzeit wird noch bis Ende August ein zweites Brückenbauwerk bei Bergfriede über einen Wirtschaftsweg und über die Bahnstrecke verlängert, so die Krüger-Info.

Als größtes Bauwerk folgt die Brücke über den Mittellandkanal parallel zur Bahnbrücke der ICE-Strecke. Dieser Brückenbau läutet dann das Ende der Baumaßnahme Umgehungsstraße B 188-Abschnitt II ein.

Große Wertschätzung wurde dem Tierwohl bereits in der Planungsphase beigemessen, betont Krüger mit Blick auf die biodynamischen Erfordernisse für das Bauvorhaben. In der praktischen Umsetzung wurden beispielsweise sogenannte Krötenschutzzäune errichtet. Diese Barrieren verhindern, dass Frösche, Kröten und andere Kriechtiere die Baustelle erreichen konnten und durch Lärm und Kraftverkehr zu Schaden hätten kommen können. Dort wo es erforderlich war, wurden Durchlässe geschaffen. Sogar eine sogenannte Irritationsschutzwand wird errichtet. Die hat den Nutzen, dass Vögel sowohl die Bahnstrecke als auch die neue Umgehungsstraße erkennen und beide Trassen überfliegen.

Von einer ausgesprochen guten Zusammenarbeit mit der Biosphärenreservatsverwaltung Drömling spricht Krüger deshalb auch in diesem Zusammenhang. Über die gesamte Projektphase fanden sich stets stimmige Absprachen in Sachen Naturschutz mit den Mitarbeitern der Biosphären-Verwaltung in Oebisfelde, hieß es von Krüger.

Krüger vergisst aber auch nicht die Firmen und Mitarbeiter, die dieses Bauprojekt nach seiner Ansicht zügig und mit der gebotenen Sorgfalt ausführen. Auch deshalb sieht er den neu gefassten Eröffnungstermin für die Umgehungsstrecke im Juni 2021 als realistisch an.