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Versteigerung Bahngrundstücke sollen unter den Hammer

Die Deutsche Bahn AG will sich von DDR-Immobilien trennen. Auch Gebäude aus der Region Oebisfelde sind darunter.

30.07.2020, 10:00

Oebisfelde/Buchhorst l Die Deutsche Bahn AG will sich von Immobilien trennen, die noch aus DDR-Zeiten stammen und in einem äußerst sanierungsbedürftigen, wenn nicht sogar abrissreifen Zustand befinden. Die Verkäufe der jeweiligen Gebäude sollen im Verlauf einer Auktion am Freitag, 28. August, ab 11 Uhr in Leipzig von der Sächsischen Grundstücksauktionen AG realisiert werden. Im Rahmen dieser Immobilien-Auktion bietet die Deutsche Bahn AG wiederum nicht mehr genutzte Immobilien an. Diesmal kommen auch drei Gebäude aus Oebisfelde und Buchhorst unter den Hammer des Auktionators. Ob dabei ein Zuschlag für einen Meistbietenden erfolgt, steht auf einem anderen Blatt. Alle drei Mindestsummen sind nicht hoch, die Gebäude befinden sich dafür aber auch in einem bedauerlichen Zustand, was die Substanz betrifft.

Das größte Objekt ist dabei die Unterkunft der ehemaligen Grenzüberwachungsstelle (GÜST), direkt an der Bahntrasse, unweit des Oebisfelder Bahnhofs. Da Oebisfelde von 1945 bis 1990 als Grenzbahnhof die Drehscheibe für den Interzonen- und Güterfernverkehr zwischen Ost und West war, waren auch ständig Mitarbeiter von Kontroll- und Sicherungseinrichtungen des Staates vor Ort, die in dem kasernenartigen Gebäude untergebracht waren. Dort auf dem Areal und im wie am Gebäude könnten Katastrophenfilme gedreht werden – ein Schandfleck für die Stadt, wie es in der Öffentlichkeit heißt. Schlecht für die Außenwirkung der Stadt: Die Ruine ist von passierenden Personenzügen bestens einzusehen und auch der Verkehr, der über die Bahnbrücke rollt, hat so einen uneingeschränkten Blick auf diesen maroden wie stummen Zeitzeugen. Für das Mindestgebot in Höhe von 3000 Euro könnte ein Bieter das zirka 7500 Quadratmeter große Grundstück mit dem etwa 1700 Quadratmeter großen Unterkunftsgebäude samt Nebengebäude theoretisch kaufen. Auch das Gebäude ist „umfassend sanierungsbedürftig“, gibt der Auktionskatalog Auskunft.

Für 1000 Euro Mindestgebot könnte das ehemalige Trafo- und Telefonanlagengebäude am Oebisfelder Bahnhof den Besitzer wechseln. Das Grundstück ist 1180 Quadratmeter groß. Die Fenster und Türen in dem Gebäude, in dem die bahneigene Telefonanlage untergebracht war, sind mit Sicherungsabdeckungen versehen, die nicht zum Kaufgegenstand gehören. Gebäude und Trafohaus sind „allumfassend sanierungsbedürftig“, ist dem Katalog zu entnehmen.

Das einstige Empfangsgebäude am Buchhorster Bahnhof ist für mindestens 1800 Euro zu haben, wenn niemand mehr bietet. Zum Gebäude gehören weitere 18 300 Quadratmeter Fläche an der ehemaligen Bahnstrecke. Der Hemmschuh: Beim Kauf müssen die Vermessungskosten übernommen werden, das Dach ist undicht und das Innenleben des Gebäudes unbrauchbar.