Freizeit im Drömling Wenn beim Maifest improvisiert werden muss
In den Orten der Stadt Oebisfelde-Weferlingen werden Traditionen und das Brauchtum gepflegt. Das lockt viele Besucher aus der Region an.

Oebisfelde-Weferlingen - Wenn sich die ersten Sonnenstrahlen im Mai über die Dörfer im Drömling legen, beginnt die Zeit des Feierns, des Brauchtums und der Begegnung. Auch in diesem Jahr feierte Weddendorf sein weit über die Ortsgrenzen hinaus bekannten Pumpenfest – und das mit einem neuen Besucherrekord. Bereits seit 2005 wird rund um die historische Pumpe gefeiert, die seit über einem Jahrhundert ihren Platz im Dorf hat.
Einst stillte sie den Durst der Schulkinder in den Pausen, heute ist sie Mittelpunkt eines liebevoll organisierten Festes, das aus einer geselligen Kneipenidee heraus entstanden ist. Jörg Bischoff übernahm wie jedes Jahr das feierliche Anpumpen des Geräts, das einst zur täglichen Erfrischung diente. „Wir freuen uns riesig über die vielen Gäste“, sagt Mitorganisator Erik Koschnick. „Das ist Anerkennung für die viele Arbeit, die dahintersteckt. Unser Dank gilt dem Förderverein, der Feuerwehr, der Familie Koschnick und all den fleißigen Helfern.“
Wenige Stunden später sorgte auch in Breitenrode das traditionelle Zusammenkommen zur Eröffnung der Heimatstube für fröhliche Gesichter. Der Hof von Uta und Günter Bruhn füllte sich rasch mit alten Bekannten und neugierigen Neulingen, die besonders die neu geschaffenen Schattenplätze lobten. Ein besonderes Höhepunkt war der neue Ausstellungsraum, den Günter Bruhn stolz in einem Kabuff der großen Scheune präsentierte.

Neben Schenkungen des Burg- und Heimatmuseums fanden sich dort auch originale Zeitschriften und Zeitungen aus DDR-Zeiten. Karsten Hoth, Vorsitzender des Trägervereins, zeigte sich begeistert über das große Interesse und den tatkräftigen Einsatz der vielen Unterstützer. Für musikalische Unterhaltung sorgte später auch die Blaskapelle Breitenrode, die direkt vom Weddendorfer Pumpenfest kam und auf dem Bruhnschen Hof ihre zweite Runde einläutete.
Auch in Eschenrode wurde am 30. April gefeiert: Ab 18 Uhr begrüßte der Vorsitzende des Heimat- und Feuerwehrvereins Jannek Cyriax herzlich die Gäste auf dem Dorfplatz. Frauen aus dem Ort hatten zuvor Girlande und Kranz gebunden, die den Maibaum schmückten. Für das leibliche Wohl war bestens gesorgt.
Maifeuer werden abgesagt
Rätzlingen ließ sich ebenfalls den Maifeierbrauch nicht nehmen, wenn auch in leicht veränderter Form. Aufgrund der hohen Waldbrandgefahrenstufe musste das Maifeuer am 30. April abgesagt werden, doch das Aufstellen des Maibaums fand wie gewohnt statt. Ortsbürgermeister Uwe Rothmann freute sich über das fröhliche Treiben bei strahlendem Sonnenschein: „Die Birke als Symbol des Frühlings mitten im Dorf – das ist für uns seit Jahrzehnten ein fester Bestandteil des Jahres.“ Begleitet wurde das Fest von den Kindern der Kita „Drömlingsspatzen“, danach kamen die Gäste auf dem Gelände der Feuerwehr bei Speis und Trank zusammen.
Viele Ortschaften hatten nach der Absage ihrer Osterfeuer auf die Maifeuer gesetzt, doch das anhaltende trockene Wetter sorgte dafür, dass vielerorts die Feuer erneut abgesagt werden mussten. Etingen hatte diesmal organisatorisch vorgesorgt. „Wir haben uns für diesmal einen Plan B überlegt“, verrät Etingens Ortsbürgermeisterin, Ilka Schüssling, „Wir stellen unseren Maibaum auf und kommen dann nach unserem gemeinsamen Fackelumzug gesellig zusammen.“ Eigentlich sollte am Sonnabend das Maifeuer in Etingen das ausgefallene Osterfeuer ersetzen, aber der Ortschaftsrat und Dorfclub sorgten dafür, dass das Mühlendorf auf seine Feier nicht verzichten musste.