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Grenzwanderung Auf Geschichtsstreife von West nach Ost

Zum 25. Jahrestag der Deutschen Einheit bietet der Grenzdenkmalverein Hötensleben eine Wanderung am alten Todesstreifen an.

Von Ronny Schoof 26.09.2015, 01:01

Hötensleben/Offleben l „Raus aus dem Wohnzimmer, festes Schuhwerk an und rein in die Geschichte!“ Vorstandsmitglied Jan-Hendrik Prüße gibt salopp die Richtung vor, die kommenden Sonnabend bei der offenen Wanderung entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze eingeschlagen wird, und erklärt: „Anlässlich des Wiedervereinigungsjubiläums bietet es sich an, zurückzublicken: Wie war es, in einem geteilten Deutschland zu wohnen? Wie wurden diese Teilung und die Grenze über die Jahre wahrgenommen? Welche Erinnerungen sind besonders im ehemaligen niedersächsischen Zonenrand und sachsen-anhaltinischen Sperrgebiet geblieben? Unter anderem diesen Fragen wollen wir mit den Teilnehmern nachgehen.“

Wesentliches Element der Wanderung sei, dass „wir nicht nur auf die Grenzziehung und ihren Ausbau Bezug nehmen“ und das DDR-Sperrgebiet betrachten, sondern „auch in die BRD blicken, um zu erfahren, wie es sich in direkter Nähe zur teilenden Grenze lebte“. Aus diesem Grund biete es sich für interessierte Besucher des Grenzdenkmals an, gegen 10 Uhr zunächst den Startpunkt am evangelischen Pfarrhaus in Offleben aufzusuchen. „Ein besonderes Erlebnis wird diese Erfahrung, wenn man live vor Ort ist und sich die Geschichte erwandern kann, mit eigenen Füßen sozusagen der Geschichte auf der Spur ist und dabei die eine oder andere Entdeckung macht“, meint Prüße. Offleben gehört zum Landkreis Helmstedt und befindet sich, wie das etwas südlicher gelegene Hötensleben, direkt an der Landesgrenze. Vor allem diese örtliche Nähe zwischen dem einstigen Ost und West mache einen besonderen Reiz der Wanderung aus, die alles in allem nur rund fünf Kilometer umfassen wird. „Wir gelangen über den so genannten Kolonnenweg zum Grenzdenkmal nach Hötensleben und werden an einigen speziellen Stationen auf historische Begebenheiten zwischen 1952 und 1989 eingehen, darunter Protestaktionen und Fluchten vor Ort “, kündigt Prüße an.

Nach dem Rückweg besteht die Möglichkeit, einen Imbiss einzunehmen. „Das sollte bitte vorab zusammen mit der Teilnahme an der Wanderung angemeldet werden“, so der Hinweis von Prüße dazu. Das Wanderangebot ist kostenlos, der Grenzdenkmalverein würde sich über eine Spende freuen. Es wird festes Schuhwerk und wetterfeste Kleidung empfohlen.

Anmeldung telefonisch unter 05352/62 53 (ev. Pfarrhaus Offleben) oder per E-Mail an: gwo.audiowalk_offleben@gmx.de; Informationen auf www.grenzdenkmal.com