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Ende des Ausbaus ist für Oktober geplant - EU finanziert Renaturierung Alter Sarre-Arm soll als neue Ader in Bottmersdorf ans "Netz" gehen

Von Sabrina Trieger 20.08.2013, 03:15

Ihren alten Verlauf "wie zu Urgroßmutters Zeiten" soll die Sarre in Bottmersdorf bald wieder nehmen können, sagte gestern Ortsbürgermeister Hans-Dirk Sill auf Nachfrage. Hierfür heben Baggerschaufeln seit vergangener Woche den alten Arm auf einer Länge von 670 Metern aus.

Bottmersdorf l Hinter der Bautafel "Wiederanschluss eines Altarmes der Sarre bei Bottmersdorf" drehen sich seit vergangener Woche emsig die Baggerschaufeln.

"Der Altarm wird auf rund 700 Metern wieder hergestellt."

Hans-Dirk Sill, Ortsbürgermeister

"Der Graben ist seit Jahrzehnten nicht unterhalten worden und damit nach und nach verschwunden. Der Verlauf dieses quasi verschollenen Altarmes der Sarre, wie ihn nur noch unsere Urgroßeltern kannten, wird nun auf einer Länge von rund 700 Metern wieder hergestellt und an die Sarre angeschlossen, um so ein Stück weit auch die Wiesen entlasten zu können", erklärt Ortsbürgermeister Hans-Dirk Sill das Konzept.

"Das Wiederherstellen des alten Grabens ist für die Entwässerung der Wiesen und Felder von großer Bedeutung. Das Vorhaben ist damit auch wichtig für den Hochwasserschutz", fügt Horst Höltge vom Unterhaltungsverband Untere Bode, der als Auftraggeber die Arbeiten Ende 2012 beim Land Sachsen-Anhalt beantragt hatte, hinzu. "Die EU hat uns für den Gewässerausbau nicht nur ,grünes Licht\', sondern auch die volle Förderung gegeben", erklärt der Verbandsvorsteher. Die Renaturierung des Flusslaufs wird damit zu 100 Prozent von der Europäischen Union finanziert.

"Rund 150000 Euro fließen in den Gewässerausbau", berichtet Hans-Dirk Sill. Das Bauende sei für Anfang Oktober vorgesehen. Die Arbeiten würden gut in der Zeit liegen. Für heute 10 Uhr sei bereits die nächste Bauberatung vor Ort eingeplant.

Der Erdaushub werde zur Gestaltung der Seitenbereiche verwendet, "der Überschuss wird abtransportiert", informiert der Ortschef. Bevor die Sarre zwischen Bottmersdorf und Wanzleben in den 1960er Jahren begradigt wurde, sei der alte Flusslauf hier viel geschwungener und die Fließgeschwindigkeit damit wesentlich geringer gewesen, erklärt Sill. Für jene Bäume, die vor Beginn des Ausbaus bereits im Frühjahr entfernt worden waren, würde es übrigens noch in diesem Jahr Ersatz geben. "Es sollen hier wieder Kopfweiden gepflanzt werden", weiß Sill zu berichten.