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Ausstellung St. Marien zeigt Turiner Grabtuch

Im katholischen Vereinshaus in Oschersleben ist eine in Deutschland einmalige Ausstellung zum Turiner Grabtuch eröffnet worden.

Von René Döring 06.03.2017, 11:00

Oschersleben l Hinten rechts liegt eine Skulptur – es ist der geschundene Körper eines toten Mannes. In Lebensgröße. Originalgröße haben auch in den sieben Vitrinen ringsum die Dinge, mit denen diesem Mann der Überlieferung nach einst die vielen Wunden zugefügt worden sind. Riesige Nägel, römische Speere, mehrschwänzige Geißelpeitschen, eine Dornenkrone. Das alles wird mit dem ersten Blick wahrgenommen. Spricht schon für sich. Informationstafeln geben noch zusätzliche Auskunft.

Dann ist da aber auch noch etwas größeres inmitten des Raumes. Eine Zeichnung? Eine Grafik? Ein Dekor? Eine Illustration? Nein, nichts von alledem. Das ist vielmehr eine originalgetreue Nachbildung des Turiner Grabtuchs und damit nicht nur der räumliche, sondern auch der inhaltliche Mittelpunkt der Ausstellung „Wer ist der Mann auf dem Tuch?“ Eine Frage, die der Historiker Michael Hesemann quasi als Vater der Ausstellung den zahlreichen Besuchern, die zur Eröffnung in das Oschersleber Vereinshaus der katholischen Gemeinde St. Marien gekommen sind, dann auch recht schnell beantwortet. Seiner Überzeugung nach handelt es sich um das Grabtuch, in das Christus von Nazareth nach seiner Kreuzigung im Jahr 31 unserer Zeitrechnung eingehüllt worden ist. Und auf dem deshalb unter anderem sein Antlitz und Spuren seiner vielen Wunden zu sehen sind.

So dass das Original dieses Tuchs gut 2 000 Jahre alt sein müsste. Was ja einst von Wissenschaftlern mit der Radiokarbon-Untersuchungsmethode widerlegt worden ist, inzwischen aber von anderen Wissenschaftler auf Grundlage neuer Untersuchungsmethoden als durchaus möglich angesehen wird. Und vor diesem Hintergrund hat die Ausstellung ja auch noch einen Nachsatz. Vollständig lautet die Schau: „Wer ist der Mann auf dem Tuch? – Eine Spurensuche.“

Wer nun selbst einmal auf diese Spurensuche gehen möchte, der hat bis Ostern dafür Zeit. Denn bis zum 17. April ist diese Ausstellung in Oschersleben zu sehen.

Eine Ausstellung, die Glauben und Wissenschaft verbindet und von den Maltesern entwickelt worden ist. Weshalb auch Stephan Freiherr Spies von Büllesheim für den Malteserorden und Josef Freiherr von Beverfoerde für den Malteserhilfsdienst zur feierlichen Eröffnung gekommen sind. Die mit einer Heiligen Messe in der Kirche St. Marien eingeläutet wurde und im Ausstellungsraum fortgesetzt wird.

In dem auch die Oschersleber Beatrix Meyer-Gerke sowie Doreen Wolff mit Tochter Pauline die Eröffnung verfolgen und damit zu den ersten Besuchern gehören. „Das ist alles sehr beeindruckend“, stimmen die drei überein und empfehlen allen Einwohnern aus Oschersleben und Umgebung, sich die Ausstellung anzusehen.

Das empfiehlt auch Gastgeber Pfarrer Christoph Sperling, der gemeinsam mit 20 weiteren Mitgliedern der Gemeinde St. Marien im Wechsel während der Öffnungszeiten als Ansprechpartner zur Verfügung steht. Wobei er Schulklassen oder andere Gruppen, die eine Führung durch die Ausstellung haben möchten, um eine Anmeldung bittet. „Solche Führungen sind auch außerhalb der Öffnungszeiten möglich“, sagt Pfarrer Christoph Sperling.

Die Ausstellung ist montags bis sonnabends von 10 bis 17 Uhr sowie sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet. der Eintritt ist frei. Anmeldungen für Gruppen-Führungen werden per E-Mail (grabtuch@kathleben.de) oder auch telefonisch (03949/2602) angenommen. Weitere Informationen zu dieser Ausstellung gibt es im Internet auf der Seite www.malteser-turinergrabtuch.de.