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Bahnmuseum Eisenbahnhistorie im Feldmann

Seit 175 Jahren gibt es die Eisenbahnlinie Magdeburg-Halberstadt. Diesem Jubiläum widmen sich die Hadmersleber Eisenbahnfreunde.

Von Yvonne Heyer 23.04.2018, 01:01

Klein Oschersleben l Viele Neugierige und natürlich Stammgäste pilgerten am Wochenende in den „Feldmann“. Die Hadmersleber Eisenbahnfreunde ließen im regionalen Eisenbahnmuseum wiederum die Modellbahnen kreisen, doch über allem weht 2018 ein großer Hauch Geschichte. Das Museum widmet sich 2018 einem besonderen Ereignis: Die Eisenbahnlinie Magdeburg – Halberstadt, die in unmittelbarer Nachbarschaft am „Feldmann“ verläuft, wird 175 Jahre alt.

Wie die Eisenbahnstrecke entstand, der Blick auf alte Fahr- und Baupläne – all das zeigt die Sonderausstellung „175 Jahre Eisenbahnlinie Magdeburg – Halberstadt, an der Vereinsmitglied und Hobyhistorikerin Marion Römmer eine besondere Aktie hat. Der interessierte Besucher wird beim Lesen erfahren, dass selbst Kaiser Wilhelm, I. auf der Strecke 1868 unterwegs war und es viele Jahre dauerte, ehe ein Fußgängertunnel am Bahnhof Hadmersleben, dem sich die Ausstellung insbesondere widmet, gebaut war. Im März 1906 gab es eine erste Idee und Antragsstellung, 1912 wurde die Umsetzung angemahnt, 1914 war der Fußgängertunnel endlich fertig. Der Abriss vor einigen Jahren ging wesentlich schneller. In der Ausstellung wird auch die Frage aus dem Jahr 1938: „Wie komme ich zur Kreisstadt Wanzleben?“ beantwortet und damit beleuchtet, welche Strecken es neben der Jubiläumsstrecke gab und wie schließlich auch Buslinien als Zubringer zu den Bahnhöfen entstanden. Natürlich fehlt in der Sonderausstellung auch ein Kursbuch der Deutschen Reichsbahn der DDR nicht.

Ein Stück Geschichte hat auch der Westeregelner Uwe Balke mitgebracht: Eine kleine Sammlung verschiedener Lampen, die allesamt in Loks, an Signalen oder entlang der Eisenbahnlinien eine Verwendung fanden. „Etliche der Lampen habe ich eher durch Zufall oder auf Flohmärkten entdeckt“, erklärt der ehemalige Berliner. Den interessierten Besuchern präsentierte er gern die volle Funktionsfähigkeit der Karbid- oder Petroleumlampen. So zeigt er auf eine rund 100 Jahre alte Karbidlampe, die den Führerstand einer Dampflok erhellte. Zu seiner Sammlung gehört auch eine Handlampe, die in Stellwerken verwendet wurde, sie konnte in Rot oder Grün leuchten. Von der einstigen Preußischen Eisenbahn besitzt Uwe Balke eine Stockscheibenlaterne, die in etwa aus den Jahren 1918 oder 1920 stammt. Sie diente als Zugschlussleuchte und war am letzten Waggon eines Zuges angebracht. Derartige Lampen wurden bis in die 1980er Jahre verwendet. Eine Wasserstandsanzeigenleuchten am Dampfkessel einer Lok darf Uwe Balke ebenso sein eigen nennen. „Das ist ein ganz seltenes Stück“, erklärt der Sammler.

Auch der Klein Oschersleber Günther Becker war am vergangenen Wochenende wieder im besonderen Museum vertreten, um seine mehr als 80 Jahre alte Modellbahn der Marke „Märklin“ auszustellen. Doch er hatte auch andere Zeitzeugen der Geschichte im Gepäck. So die Schreibmaschine seiner Mutter , eine Mignon AEG aus dem Jahr 1936.

Bevor im Oktober die nächsten Fahrtage, wie die Eisenfreunde die Öffnung des „Felmanns“ nennen, stattfinden, dürfen sich Interessierte im Sommer auf einen Vortrag vom bekannten Autor mehrerer Bücher zum Thema Eisenbahnen, Dirk Endisch, freuen. Sein Thema wird dann das Streckenjubiläum sein.