Schauaquarium schließt zum 31. Dezember - Bio-Unterricht zum Anfassen ist dann vorbei Brillenkaiman Kroko sucht neues Zuhause
Die Klasse 5a der Puschkinschule ist eine der letzten, die das Schauaquarium in Oschersleben besuchen konnten. Zum Ende des Jahres muss das Tierhaus schließen. Krokodil, Rochen und Co. suchen noch ein neues Zuhause.
Oschersleben l Kroko lebt schon seit 16 Jahren im Schauaquarium Oschersleben. Nun muss der Brillenkaiman, der eigentlich eine Sie ist, ausziehen. Auch die Bewohner der anderen Terrarien sowie der 18 Aquarien in dem Tierhaus müssen bis Ende des Jahres ein neues Zuhause gefunden haben. Dann nämlich muss das Schauaquarium schließen - die Stadt hat wegen der Konsolidierung des Haushaltes die Zuschüsse gestrichen. Bislang ist das Schauaquarium mit 61400 Euro im Jahr subventioniert wurden.
"Das tut weh, und nicht nur ein bisschen"
Andreas Dietel, Schauaquarium Oschersleben
Andreas Dietel kümmert sich seit 25 Jahren mit um das Wohl der Fische, Schlagen, Geckos, des Rochens und der anderen Tiere. Jetzt führte er nacheinander die beiden fünften Klassen der Oschersleber Puschkinschule durch das Schauaquarium und erklärte den Kindern, was die einzelnen Tiere ausmacht, wie sie leben, wovon sie sich ernähren.
Mutige Schüler durften einen Leopard-Gecko und eine Königsphyton unter Aufsicht von Andreas Dietel sogar anfassen. "Der Ausflug ist Teil des Projektes ¿Mit Tieren leben\'", erklärte Lehrerin Petra Gruber. Jede Klasse besuche das Schauaquarium sowie den Wiesenpark. Am dritten Tag ginge es in den Leipziger Zoo. "Es ist schade, dass das Schauaquarium schließt", sagt sie, "das ist bei uns eine schöne Tradition als Bio-Projekt".
"Das tut weh, und nicht nur ein bisschen", sagt Dietel über die bevorstehende Schließung. "Das ist ein Teil meiner Lebensgeschichte", so der Oschersleber weiter. An ein Wunder glaubt der 50-Jährige jedoch nicht mehr. "Da lässt sich nichts mehr machen, das wäre nur ein Hinauszögern."
Für ihn geht es jetzt nur noch darum, ein schönes neues Zuhause für die Wasser- und Landtiere zu finden. Doch wohin mit ihnen? "Das ist die große Preisfrage. Das Problem ist das Krokodil", sagt Andreas Dietel. Im Magdeburger Zoo habe er schon angefragt, ebenso in Berlin, Halle, Brandenburg und Erfurt - nirgends sei Platz für die 23-jährige Kaiman-Dame. "Langsam wird es immer enger", sagt Dietel. Auch Anzeigen habe der Oschersleber schon für Kroko geschaltet. Bisher ohne Erfolg.
Ein Problem für private Interessenten seien die Haltungsvorschriften. "Kopf-Rumpf-Länge mal vier", sagt Dietel. So lang und breit sollte das neue Terrarium mindestens sein, in das Kroko einzieht. Kroko messe etwa 1,20 Meter. Auch beim Rochen und den Riesen-Welsen sei die Vermittlung problematisch.
Weitere Infos unter Telefon (03949)2014, Fragen an info@boerde-zoo.de.