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Coronavirus Holpriger Start für Ampfurths Ortschef

Ampfurths neuer Ortsbürgermeister Andreas Schmalstieg wird die Anfänge seiner Amtszeit ganz sicher nie vergessen.

Von Yvonne Heyer 25.05.2020, 11:23

Ampfurth l Exakt vor einem Jahr war Wahlwochenende. Sachsen-Anhalt wählte die Ortsparlamente neu, also auch einen neuen Ortschaftsrat für Ampfurth. Andreas Schmalstieg stand dort auf der Kandidatenliste. Der „Neuling“ erhielt die meisten Stimmen und da der ehemalige Ortsbürgermeister Achim Röttger nicht wieder antrat, „nahm ich die Verantwortung an und wurde der neue Ortsbürgermeister.“ Dass allerdings in Ampfurth die Wahl wiederholt werden musste, ist inzwischen hinlänglich bekannt, auch dass die Bürger im Dezember des vergangenen Jahres erneut an die Wahlurne traten und Mitte Januar dieses Jahres sich der Ortschaftsrat nochmals konstituierte. Mit dem Ergebnis, dass Andreas Schmalstieg aus den Reihen des Ortschaftsrates erneut zum Ortsbürgermeister gewählt wurde. Mit seiner Vereidigung im April durch Benjamin Kanngießer ist der Wahlvorgang in Ampfurth beinahe mit einem Jahr Verspätung formal abgeschlossen. Die Vereidigung passierte wegen der Corona-Pandemie, ja nennen wir es so: still und heimlich, den Abstand wahrend ohne große Öffentlichkeit.

„Hier auf dem Dorf erleben wir den großen Vorteil, dass sich die Menschen untereinander helfen. Wir Ortsbürgermeister haben ja alle ein Handy samt Notrufnummer bekommen. Diese hätten Menschen, die Hilfe benötigen, anrufen können. Davon wurde bei uns so gut wie gar nicht Gebrauch gemacht“, berichtet Andreas Schmalstieg.

Gänzlich still stand das Leben in Ampfurth nicht, wurden Probleme behoben. „Meine Vorgänger haben eine gute Arbeit geleistet und als Ampfurth eingemeindet wurde, haben wir ein lebenswertes Dorf mit sanierten Wegen und Straßen übergeben. Dieser Standard muss erhalten bleiben. Dazu gehört, dass Fußwege oder Straßen repariert werden. Was in jüngster Vergangenheit auch passiert ist. Das wurde auf kurzem Weg über das Baubetriebsamt und den Gemeindearbeitern erledigt. Werterhaltung ist sehr wichtig, damit das Geschaffene erhalten bleibt. Zumal die Bürger immer mehr das Gefühl haben, dass sich in den Dörfern nicht mehr viel tut“, berichtet Andreas Schmalstieg, der in diesem Zusammenhang auf die Grünflächenpflege verweist, die immer wieder kritisiert wird. Auch weil ein Gemeindearbeiter nicht mehr täglich im Ort ist. Der Ortschef verweist auf fehlende Bänke auf dem Friedhof.

Zu den Problemen, die sich nicht so schnell lösen lassen, gehört die schon seit geraumer Zeit defekte Geschwindigkeitsanzeige am Ortseingang. Bislang habe sich kein Weg gefunden, hier Ersatz zu beschaffen. Dringend müsste die Straße am/zum Mühlenberg saniert werden. Doch auf der bestehenden Prioritätenliste für zu sanierende Straßen der Stadt Oschersleben ist der Mühlenberg „runter gefallen“. Apropos Mühlenberg. Hier mussten Kirschbäume gefällt werden. „Ich werde mich dafür einsetzen, dass hier wieder Obstbäume gepflanzt werden. Mit den blühenden Bäumen schaffen wir Lebensräume für Insekten und Bienen. Zudem lassen sich die Bäume besser pflegen, als die geplanten Blühwiesen“, ist Andreas Schmalstieg überzeugt.

Gemeinsam mit Ortschaftsratsmitglied Albrecht Hintze nahm der Ortsbürgermeister an einem Ortsrundgang in Vorbereitung des zu erarbeitenden Integrierten Stadtentwicklungskonzept (Isek) für die Ortsteile teil. Dabei entstand die Idee, das Territorium rund um die drei Teiche mit der Quelle so umzugestalten, dass es zum Spazierengehen einlädt. 2019 fand bereits eine Begehung des zweiten Teiches statt. „Ich hoffe, dass die Diskussionsrunde zum Isek mit dem beauftragten Planungsbüro bald nachgeholt kann. Auch weil ich gespannt bin, welche Ideen andere Ortsteile haben“, meint der Ampfurther. Er berichtet darüber hinaus, dass der Soldatenfriedhof mit Denkmal neu gestaltet werden soll.

Andreas Schmalstiegs erstes Amtsjahr fällt zugleich in das Jubiläumsjahr seines Heimatortes. Doch wegen Corona musste auch die 875-Jahr-Feier abgesagt werden. „Nächstes Jahr feiern wir dann eben 875 plus 1“, so Schmalstieg.