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Coronavirus Oschersleber Flüchtlinge nähen Masken

Flüchtlinge in Oschersleben engagieren sich ebenfalls bei der Produktion von Behelfsmasken.

21.04.2020, 10:45

Oschersleben (az) l Das ehrenamtliche Engagement ist enorm: Um Menschen in Zeiten von Covid-19 zu unterstützen, ist das Aktionsbündnis „Oschersleben - hilft sich“ entstanden. Seither haben Freiwillige mehrere Tausend Behelfsmasken genäht. Sie besitzen keine Filter. Trotzdem können sie eine Hilfe sein - und sie werden kostenlos verteilt.

Um die Produktion anzukurbeln, hat „Oschersleben - hilft sich“ jetzt ein gemeinsames Projekt mit der Arbeitsgemeinschaft Willkommenskultur ins Leben gerufen. „Das lag nahe, weil ich häufig mit Hans-Ekkehard Stieglitz von der AG Willkommenskultur zu tun habe“, erklärt Ludwig Klamm. Er ist einer der Initiatoren von „Oschersleben - hilft sich“.

Hans-Ekkehard Stieglitz ist der Koordinator der AG Willkommenskultur. Dabei handelt es sich um eine ehrenamtliche Initiative, die sich vor allem für Menschen stark macht, die aus anderen Ländern nach Deutschland geflüchtet sind.

Wie Ludwig Klamm erklärt, hat Hans-Ekkehard Stieglitz Nähmaschinen, Stoff, Gummilitze und Schnittmuster besorgt und sie an verschiedene Einrichtungen im Landkreis Börde verteilt. Eine davon ist die Gemeinschaftsunterkunft in Oschersleben, die vom Malteser Hilfsdienst betrieben wird. Dort leben etwa 100 Menschen aus den verschiedensten Ländern. Einige von ihnen machen nun ebenfalls bei der Produktion von Behelfsmasken mit - zusammen mit Einheimischen und Menschen mit Migrationshintergrund, die über das Stadtgebiet verteilt leben. Einer von ihnen ist Musa Adeli. Er ist aus Afghanistan nach Deutschland gekommen. Eine weitere Familie aus Afghanistan, eine Frau und eine Familie aus dem Iran sowie die Oschersleberin Erika Schütze und die Integrationslotsin der Malteser Eva Nocon packen ebenfalls mit an, berichtet Dirk Exner vom Malteser Hilfsdienst.

Damit die Produktion laufen kann, sammeln auch die Mitglieder von „Oschersleben - hilft sich“ fortlaufend Material. Dazu gehören beispielsweise Baumwollstoff, der bei 60 Grad waschbar ist, und Gummilitze. Mehrere Privatpersonen haben sogar Nähmaschinen gespendet, die das Aktionsbündnis weiterleitet. „Das läuft seit etwa zwei Wochen“, berichtet Ludwig Klamm.

Die fertigen Masken werden im Gegenzug verteilt. Darum kümmern sich sowohl „Oschersleben - hilft sich“ als auch die Malteser. Allerdings bittet Dirk Exner darum, dass Interessenten nicht einfach in die Gemeinschaftsunterkunft kommen. Stattdessen sind die Behelfsmasken in verschiedenen Oschersleber Geschäften kostenlos erhältlich. Dazu gehören der Zweiradshop Schließer, das Floristikfachgeschäft Scabiosa und die Zoohandlung in der Hornhäuser Straße.

Darüber hinaus werden stets weitere Mitstreiter gesucht. Wer Interesse hat, kann sich bei Ehrenamtskoordinatorin Pegah Amini vom Malteser Hilfsdienst melden. Erreichbar ist sie unter der Telefonnummer 0160/928 91 86 4. Wer Material spenden oder Fragen an „Oschersleben - hilft sich“ hat, kann sich unter der Nummer 0152/245 14 13 0 melden.