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Sanierungsarbeiten an der Kroppenstedter Kirche St. Martin sind im vollen Gange Dem Turm fehlt jetzt die Kugel

Von René Döring 13.07.2011, 06:28

In Kroppenstedt haben die Sanierungsarbeiten an der Kirche St. Martin begonnen. Montagnachmittag sind Turmkugel und Wetterfahne abgenommen worden. Die Schatulle, die sich in der Turmkugel befunden hat, wird aber erst während des Gemeindefestes im August geöffnet.

Kroppenstedt. Das Interesse war groß. Zahlreiche kleine und große Kroppenstedter wollten Montagnachmittag miterleben, wie die Turmkugel von der Kroppenstedter Kirche St. Martin geholt wird. Mit Fotoapparat und Camcorder ausgerüstet, haben sie das Spektakel verfolgt.Das allerdings sehr schnell über die Bühne ging. Denn die Zimmerleute Heinz Bierschenk und Matthias Model sind in einem Bau-Lift ruck, zuck die Fassade hochgefahren, haben sich 40 Meter über der Erde die kleine Kugel und die Wetterfahne geschnappt und waren auch schon wieder unten.

Und auch hier war alles recht schnell wieder vorbei. Denn, zwar wurde die mit historischen Dokumenten gefüllte Schatulle aus der Kugel geholt, aber nicht geöffnet. "Wir werden sie erst während des Gemeindefestes im August öffnen", sagte Kirchengemein- deratsvorsitzende Alexandra Balliet, die die Schatulle im Anschluss gemeinsam mit Kirchengemeinderatsmitglied Jutta Rumpf in Sicherheit, sprich ins Pfarrhaus gebracht hat. Und nachdem auch die Zuschauer das Feld wieder verlassen hatten, gingen die Bauleute wieder ans Werk und setzten in luftiger Höhe die Sanierungsarbeiten fort. Denn bis zum Wintereinbruch sollen der Turm und das Südschiff ihre neuen Schiefer-Dächer haben. Weitere Sanierungsarbeiten werden dann noch folgen. Alles zusammen wird knapp 800000 Euro kosten, die nach einer zehnjährigen Vorbereitungszeit nun verschiedene Geldgeber zusammenlegen.

Denn zehn Jahre ist es her, dass ein Gutachter die Kroppenstedter Kirche St. Martin ganz genau unter die Lupe genommen und festgestellt hatte, dass großer Handlungsbedarf besteht. Vor allem müsse das Dach der Kirchenschiffe und müsse der Turm erneuert werden, um das Gotteshaus der Nachwelt zu erhalten. Mit diesem Gutachten in der Hand, hatte die Kirchengemeinde seinerzeit auch gleich mit den Sanierungsvorbereitungen begonnen. Vor allem hatte sie damit begonnen, Geld zu sparen.

Das hat sich im wahrsten Sinn des Wortes ausgezahlt. Denn mit diesen Eigenmitteln auf dem Konto, mit Geld vom Kirchenkreis und mit einem Kredit war es möglich, Fördermittel zu beantragen. Die sind auch im vergangenen Jahr bereitgestellt worden. So dass sich nun im Rahmen des "Leader"-Projektes das Land und die EU an den Kosten beteiligen.