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Discounterstart Lidl und dm öffnen in Oschersleben

Die neue Lidl- und dm-Filiale wird am Donnerstag im Einkaufsgebiet an der Anderslebener Straße in Oschersleben (Landkreis Börde) eröffnet.

Von Yvonne Heyer 14.05.2020, 01:01

Oschersleben l Anfang September des vergangenen Jahres war der erste Spatenstich, heute kann die neue Lidl-Filiale eröffnet werden. Damit entwickelt Lidl das Filialnetz in Oschersleben weiter und ersetzt den bisherigen Standort im Damaschkeweg durch einen vor den Toren der Kernstadt. Neueste Technik und ökologische Bauweise sparen Energie und setzen Maßstäbe im nachhaltigen Filialbau, heißt es in der Pressemitteilung des Unternehmens „Unser wichtigstes Ziel ist es, die Bevölkerung mit Lebensmitteln zu versorgen und den Kunden alle Waren zu bieten, die sie für ihren Alltag benötigen. Wir freuen uns, dass uns die Oschersleber hier so gut annehmen und uns bereits seit 29 Jahren ihr Vertrauen schenken“, wird Lidl-Verkaufsleiter Jonathan Schmidt in der Mitteilung zitiert. „Umso wichtiger ist es, dass wir uns in der aktuellen Situation alle gemeinsam an die notwendigen Hygiene- und Abstandsregeln halten, damit wir einen einfachen, zügigen und verantwortungsvollen Einkauf ermöglichen können.“

Mit einer größeren Verkaufsfläche von rund 1100 Quadratmetern optimiere Lidl die Warenpräsentation und schaffe Raum für breitere Gänge. Durch die gute Lage an der B 246 sei die Filiale leicht für die Kunden zu erreichen und biete mit 180 Stellplätzen ausreichend Parkmöglichkeiten, wirbt das Unternehmen für die neue Filiale. Auf dem Parkplatz werde darüberhinaus eine Elektroladesäule installiert, an der Kunden ihre Fahrzeuge laden können.

Das Unternehmen Lidl hat das Gebäude in der Anderslebener Straße errichtet. Dort zieht auch eine dm-Filiale ein, die heute ebenso eröffnet wird. Marcel Mikaczo, dm-Gebietsverantwortlicher: „Um an noch mehr Standorten bundesweit für unsere Kunden da zu sein, sind wir stets auf der Suche nach geeigneten Objekten, die unseren Ansprüchen an ein familienfreundliches Einkaufserlebnis gerecht werden.“ Der Drogerie-Discounter hat am neuen Standort elf Mitarbeiter und eine Verkaufsfläche von 650 Quadratmetern.

Der Bau des neuen Lidl-Marktes mit dm-Filiale hat seit den ersten Plänen 2016 für kontroverse Diskussionen gesorgt. Mehr 1700 Unterschriften haben Bürger gegen den Umzug des Discounters an den Stadtrand gesammelt. Die Zustimmung des Stadtrates zum Bau der neuer Filiale erfolgte zudem zu einer Zeit, als sich parallel ein Investor darum bemühte, einen neuen Netto-Markt in unmittelbarer Nachbarschaft des alten zu errichten. Ein Beweggrund für die Stadträte damals, dieses Vorhaben abzulehnen, war die Befürchtung, dass der alte Markt zur Investruine verkomme. Der Investor hatte allerdings zugesagt, für eine Nachnutzung sorgen zu wollen.

Lidl hingegen schwieg sich zu diesem Zeitpunkt hinsichtlich der Nachnutzung der Filiale im Damaschkeweg noch aus. Erst im März dieses Jahres teilte Julia Pak, Portfoliomanagerin der Lidl-Regionalgesellschaft Bernburg, für das Unternehmen mit: „Für die Nachnutzung der ehemaligen Lidl-Filiale im Damaschkeweg in Oschersleben befinden wir uns aktuell in Gesprächen mit potenziellen Käufern.“

Auch wenn für den Bau der neuen Lidl-Filiale ein alter Aldi-Markt abgerissen wurde, ist die Einzelhandelsverkaufsfläche in Oschersleben, die ohnehin überdurchschnittlich hoch ist, allein durch den Umstand, dass die neue Filiale deutlich größer ist und dm noch hinzukommt, weiter gewachsen. Zugleich sorge der Umzug Lidls dafür, dass noch mehr Kaufkraft aus der Innenstadt abfließt und jetzt 50 Prozent der gesamten Verkaufsfläche von Oschersleben allein im Verkaufsgebiet Anderslebener Straße zu finden ist, hat ein Gutachten der BBE Handelsberatung ergeben, das vor einigen Wochen im Stadtrat vorgestellt wurde.

„Das ist für die Entwicklung Oscherslebens nicht ganz gesund. Denn: Wenn ich dort alles bekomme, brauche ich nicht mehr in die Innenstadt“, hatte Mathias Vlcek von der BBE Handelsberatung dazu festgestellt. Zugleich hat er den Satz geprägt: „Oschersleben ist nicht gerade durch Kaufkraftstärke gesegnet.“

Die BBE Handelsberatung hat im Auftrag der Stadt ein kommunales Einzelhandels- und Zentrenkonzept für die Kernstadt sowie Ortsteile erarbeitet und im Februar den ersten Teil des Konzeptes dem Bau-, Wirtschafts- und Umweltausschuss vorgestellt.

In dem Konzept kann auch nachgelesen werden, dass die Discounter-Dichte in der Bodestadt überdurchschnittlich hoch sei.