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Imkermeister Ralf Bertram lädt am Sonntag nach Hundisburg ein Ein Blick in die Hochzeitssuite

Von Marita Bullmann 15.06.2012, 05:16

Hundisburg l Ralf Bertram kontrolliert einen Einwabenkasten. "Das ist die Hochzeitssuite der jungen Königin", sagt der erfahrene Imkermeister. Von hier aus startet die junge Königin, die von Arbeitsbienen umsorgt wird, ihren Hochzeitsflug zur Begattung und legt nach ihrer Rückkehr Eier - 2000 am Tag. Daraus schlüpfen dann neue Arbeitsbienen. Junge Königinnen sind besonders leistungsfähig, sprich legefreudig.

Bienenvölker seien wieder gefragt, freut sich Ralf Bertram, der Vorsitzende des Haldensleber Imkervereins "Paul Koch". Sein Verein wächst wieder, und auch seine Jungimkerschulungen, die er für Interessenten aus dem ganzen Land anbietet - die Ausbildung erfolgt das Jahr über einmal im Monat - sind gefragt. Er habe sogar schon Anmeldungen für das nächste Jahr, versichert der Vizelandesvorsitzende des Imkerverbandes Sachsen-Anhalt.

Am Sonntag, 17. Juni, wird er von 9 bis 18 Uhr die Türen zur Parkimkerei in Hundisburg weit offen halten. Die Besucher können viel Interessantes aus dem Leben der Bienen und damit auch der Imker erfahren. Ralf Bertram hat sein größtes Bienenvolk auf etwa 80000 Bienen anwachsen lassen. Dieses Volk muss dann geteilt werden, damit es keinen Schwarm bildet. Für den Tag der offenen Tür soll aus den Waben dieses Volks der Honig geschleudert werden. Dabei können die Besucher zusehen.

Auf einer kleinen Ahnentafel wird ersichtlich, dass die Imkerei Bertrams Familie schon seit gut 150 Jahren beherrscht. Erwähnt wurde der Forstheger Christian Koch 1861 bei der Gründung eines Bienenzuchtvereins Hundisburg, die Imkerei blieb in der Familie. Sein Sohn Christian Heinrich Koch starb zwar mit 47 Jahren, seine Witwe hielt aber die Bienen weiter, und ihr Sohn Paul Christian Koch, Ralf Bertrams Urgroßvater, beschäftigte sich sogar mit der Bienenzucht. Von ihm ist ein Bild überliefert, das ihn mit Bienenkörben am Rande des Schlachtfelds von Verdun zeigt. Ralf Bertram ist die sechste Generation, Sohn Oliver die siebente, auch Enkel Leon ist bereits Vereinsmitglied.