Einbrecher Frust in Siegersleben

Der Ball ruht auch beim Siegersleber Sportverein „Teutonia“. Dort sind aber Einbrecher unterwegs.

Von Ronny Schoof 29.06.2020, 01:01

Siegersleben l „Das war nun schon der dritte Einbruch innerhalb von zwei Monaten“, klagt Karl Meinecke. Der Vorsitzende der Teutonen schaut auf dem Sportplatz fast täglich nach dem rechten, hält das Gelände in Schuss – und ist entnervt. Vorigen Dienstag musste er feststellen, dass nächtlicher Besuch das Sportlerheim heimgesucht hatte. Mal wieder. Schon am 3. Juni sowie wenige Wochen zuvor im Mai bot sich dasselbe Bild.

„Wiederholt wurden Türen und Fenster demoliert – und das in der Corona-Zeit, die uns als kleinem Verein schon genug zu schaffen macht, weil der Amateurfußball ja komplett zum Erliegen gekommen ist“, ist Meinecke bedient. Was die Einbrecher zu erbeuten hoffen, ist ihm schleierhaft. Es befinden sich doch nur ein paar Trikotsätze und Bälle drin. Nicht viel anders sieht‘s im Schuppen nebenan aus, dessen Tor ebenfalls mehrfach aufgebrochen wurde: Sitzbänke, Eckfahnen und ein paar Besen und Schippen sind hier eingelagert. Für den Fall, dass die Täter Zeitung lesen, betont Karl Meinecke: „Es gibt hier keine Wertsachen zu holen. Alles, was ihr anrichtet, ist Frust und Ärger.“

Die Schuppentür, die er nach dem vorletzen Einbruch noch notdürftig reparieren konnte, müsse nun wahrscheinlich erneuert werden, so Meinecke. Die Regulierung über die Versicherung sei angefragt, aber der Vorsitzende ist sicher: „Wir sind bei der Instandsetzung jetzt auch auf die Hilfe der Gemeinde angewiesen.“ Angesichts der Einbruchserie überlege man zudem, eine Alarmanlage und Wildkameras zu installieren. Der Haken: Der Verein mit seinen rund 40 Mitgliedern kann die Kosten dafür kaum allein aufbringen.

„Da sind wir auch wieder bei der Zwangsauszeit durch Corona“, sagt Meinecke. „Wir wären eigentlich Ausrichter für das B-Pokalfinale gewesen und würden auch gern mal wieder ein paar Flaschen Bier bei Punktspielen verkaufen, denn das sind wichtige Einnahmen für uns.“ In dem Zusammenhang nicht minder ärgerlich: Die gemeinsame 100-Jahr-Feier des Sportvereins und der örtlichen Feuerwehr fiel ebenfalls den Pandemieauswirkungen zum Opfer. „Die Feierlichkeiten haben wir jetzt erst mal aus 2021 verschoben. Wir hoffen, dass es nächstes Jahr wieder bergauf geht“, so Karl Meinecke.