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Fahrtage Erfolgreiches Jahr für Eisenbahner

Zum Großreinemachen trafen sich die Hadmersleber Eisenbahnfreunde im „Feldmann“. Das Eisenbahnmuseum wurde fit für die Fahrtage gemacht.

Von Yvonne Heyer 10.10.2016, 01:01

Klein Oschersleben l In einem halben Jahr sammelt sich viel Staub an. Das ist den Frauen und Männern des Vereins klar und so sind sie mit Staubwedel, Staubsauger, Wassereimer und Lappen zum Großreinemachen angerückt. Zuletzt war der „Feldmann“, das regionale Eisenbahnmuseum direkt am Bahnhof Hadmersleben gelegen, im April geöffnet.

Nun stehen am kommenden Wochenende wieder die sogenannten Fahrtage an und die Eisenbahnfreunde beteiligen sich wiederum an der „Süßen Tour“. Lassen sich doch im „Feldmann“ so einige Erinnerungsstücke an die ehemalige Zuckerfabrik, die einst in unmittelbarer Nähe des einstigen Speichers stand finden. Dazu gehören originale Bauzeichnungen, Zuckersäcke und eine spezielle Nähmaschine, mit der die Zuckersäcke zugenäht wurden.

Am vergangenen Sonnabend ist es die Aufgabe von Helmut Hinze, die Zuckersäcke neu zu drapieren. „Für die ‚Süße Tour‘ werden wir ein besonders großes Exemplar einer Zuckerrübe organisieren und das Gewicht schätzen lassen. Den besten Schätzern winken Preise“, erklärt Erhard Horn, Vorsitzender der Eisenbahnfreunde. Der Verein konnte übrigens zu Beginn dieses Jahres den Kulturpreis der Stadt Oschersleben entgegennehmen. Wie stolz die Eisenbahnfreunde auf diese Ehrung sind, ist noch heute aus den Worten Erhard Horns zu hören.

Ehe Udo Stock aus Wester- egeln zum Staubwedel greift, präsentiert er während des Arbeitseinsatzes einen besonderen Schatz, der wohl bei vielen Besuchern Erinnerungen wecken wird: eine Fahrkartendruckmaschine. Wie lange ist es her, dass wir ein derartiges Kärtchen aus Pappe in den Händen hielten? Die Reiseziele, die Udo Stock am vergangenen Sonnabend ausdruckt, sind Nostalgie pur: Wernigerode-Arendsee. Die Gleise, die einst zum Arendseer Bahnhof führten, sind längst zugewuchert, seit Jahrzehnten ist hier kein Zug mehr lang gefahren. Udo Stock stellt den Fahrkartendrucker als Leihgabe zur Verfügung, ehe dieser auch in Staßfurt ausgestellt wird.

Zweimal im Jahr, immer im April und im Oktober, laden die Eisenbahnfreunde zu den sogenannten Fahrtagen ein. Wenn die Besucher dann in den ehemaligen Speicher kommen, gibt es stets für kleine und große Leute eine Menge zu entdecken. Alte Eisenbahntechnik, Bahnhofsuhren, Uniformen, selbst Gepäckstücke fehlen nicht. Immer wieder ist es dem Verein gelungen, die Besucher mit auf eine Reise durch die Eisenbahngeschichte, aber auch durch die Geschichte der Region mitzunehmen. Gaststätten und Handwerk, die Landwirtschaft, Vereine oder die Bode standen im Mittelpunkt verschiedener Sonderausstellungen.

Wenn sich am 15. und 16. Oktober der „Feldmann“ öffnet, wird Marion Römmer wieder alte Postkarten ausstellen. Und natürlich kommen alle kleinen und großen Fans der Modelleisenbahnen auf ihre Kosten. „Wir stellen wiederum Modellbahnanlagen befreundeter Vereine aus. Auch mein Schwiegersohn Hagen Mehmel und ich werden weiter an unseren Anlagen basteln“, erklärt Erhard Horn. Am Sonntag wird zudem der Klein Oschersleber Günther Becker mit seiner historischen Modellbahn wieder dabei sein.

Neben der Kulturpreisverleihung sei das Jahr 2016 auch technischer Hinsicht ein aufregendes Jahr für die Eisenbahnfreunde gewesen. „Die Digitalisierung der großen LGB-Anlage war in finanzieller und technischer Hinsicht eine große Herausforderung. Dass wir die Anlage für die Zukunft fit machen konnten, ist vor allem dem älteren Semester unter unseren Vereinsmitgliedern zu verdanken“, meint der Vereinsvorsitzende. Und nennt in diesem Zusammenhang Heinz Kleinod, Eberhard Maaß, Wolfgang Werder und Heinz Zürner. Erhard Horn nennt noch ein weiteres Thema, dem sich der Verein stellen muss. „Wir brauchen jüngere Mitstreiter, vor allem das ‚gestandene ‚Mittelalter fehlt uns. In dieser Hinsicht müssen wir den Verein neu aufstellen“, so Horn.

Fahrtage im „Feldmann“ am Sonnabend 15. Oktober von 10 bis 18 Uhr (Teilnahme an der „Süßen Tour“) und am Sonntag, 16. Oktober, von 10 bis 17 Uhr.