Erntedank am Dorphus

Schermcke l Es ist früher Nachmittag am „Dorphus“ in Schermcke. Der Hof ist bereits mit etwa 300 Gästen gefüllt. Die Mitglieder der Schallmaienkapelle Klein Oschersleben sorgen für musikalische Stimmung. Vereinzelt wird sogar schon getanzt. Außerdem riecht es nach Gegrilltem und Gebackenem. Viele der Gäste haben sich ein Plätzchen an den Biergarnituren besorgt und laben sich an selbstgebackenem Kuchen, an Bratwurst oder an Kartoffelpuffern. Auch das Kinderkarussell ist voll besetzt und sorgt für leuchtende Augen bei den Mädchen und Jungen.

Begonnen hatte das Erntedankfest bereits um 11 Uhr mit einem Gottesdienst in der benachbarten Kirche. Anschließend wurde die Erntekrone eingefahren. Diese ist in stundenlanger Arbeit wieder in den Händen von Annemarie Lindecke entstanden. Der festliche Umzug, bestehend aus historischen und neuen Traktoren, die traditionell geschmückt waren, bewegte sich durch das ganze Dorf. Auch die Schlepperfreunde aus Klein Oschersleben waren mit ihren knatternden Untersätzen dabei.

Während ihrer Eröffnungsrede am Nachmittag bedankt sich Andrea Pulver dann bei all jenen, die am Festumzug zum Einholen der Erntekrone mitgemacht haben. Außerdem erinnert sie an das erste Erntedankfest des damals noch jungen Bürgervereins vor 25 Jahren und hebt die Mitarbeit andere örtlichen Vereine hervor.

Dann weht plötzlich ein Duft nach Zucker und Pflaumen herüber. Dafür verantwortlich sind Peter Predel und Uwe Kalabuch. Beide stehen hinter einem großen Tiegel voll kochender Zwetschgen. „Wir wollen zeigen, wie Pflaumenmuß nach Großmutters Rezept funktioniert“, erklärt Uwe Kalabuch, während Peter Predel mit Holz das Feuer füttert. Zwei Tage benötige der süße Brotaufstrich. „Gestern hat das Muß schon sieben Stunden gekocht, heute sind es noch einmal acht Stunden“, sagt Kalabuch, der auch Obst und Gemüse für die Speisenzubereitung gesponsert hat.

Auf der anderen Seite des Hofes wird derweil fleißig gebastelt. Emsig sind Kinder dabei, gemeinsam mit ihren Eltern an Kürbissen zu schnitzen. Direkt daneben können sich vor allem Mädchen an der Schminkstation ihre Gesichter bunt bemalen lassen.

Dann ruft Andrea Pulver zur Schatzsuche auf. Bastelstand und Schminkstation sind sofort wie leergefegt. Alle Kinder treffen sich am Teich vor dem Tor zum „Dorphus“. Nach dem Startsignal durchwühlen zwei Dutzend Mädchen und Jungen einen großen Strohhaufen in der Hoffnung, den Schatz oder zumindest Teile davon aufzustöbern. Tatsächlich gelingt das den meisten Knirpsen. So hält auch die vierjährige Yasmin alsbald ein kleines Präsent in ihren Händen.

So läuft das Erntedankfest noch bis in den Abend hinein. Andrea Pulver bedankt sich gegenüber der Volksstimme bei den vielen fleißigen Helfern, die zum Gelingen des Festes beigetragen haben. So habe Landwirt Gerd Lemmen aus Altbrandsleben Kartoffeln für die Puffer spendiert sowie Stroh für die Schatzsuche, Mais für die Dekorationen sowie Getreide für die Erntekrone gestiftet. Neben der Erntekrone bastelte Annemarie Lindecke auch die Tischdeko. Und für den vielen Kuchen sorgten nicht nur die Damen des Bürgervereins, „auch Nichtmitglieder haben viel zum Gelingen beigetragen“, hebt Andrea Pulver hervor.

Mit Musik der Original Schermcker Blaskapelle klingt das Schermcker Erntedankfest aus.

Schon bald beginnen die Vorbereitungen für den „Lebendigen Adventskalender“ und den Schermcker Weihnachtsmarkt samt Märchenaufführung am 15. Dezember.