1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Oschersleben
  6. >
  7. Eilsleber für neues Gerätehaus

Feuerwehr Eilsleber für neues Gerätehaus

Johannes Erben wird neuer Chef der Eilsleber Wehr. Außerdem wünschen sich die Eilsleber ein neues Gerätehaus.

Von Ronny Schoof 06.04.2016, 01:01

Eilsleben l Eigentlich sind alle drei Punkte geklärt: Johannes Erben wird neuer Ortswehrleiter, und Eilsleben und Ummendorf fusionieren freiwillig zu einer gemeinsamen Feuerwehr, die dann zwischen beiden Orten an der Ummendorfer Straße stationiert ist, wo – nach Stand der Dinge wohl frühestens 2018 – ein neues Gerätehaus entsteht. Obwohl schon breiter Konsens erreicht worden ist, steht noch immer ein Fragezeichen hinter allem. Ein kleines, so scheint es. Doch der Reihe nach.

Eilslebens bisheriger Wehrleiter, Jörg Bockwoldt, und sein Stellvertreter, Johannes Erben, tauschen die Rollen. Darauf hatten sich beide Männer im Vorfeld schon verständigt. Die Vorschlagswahl der versammelten Kameraden lieferte das entsprechende Ergebnis. Der Verbandsgemeinderat hat nun in der Neuberufung beider Führungskräfte das entscheidende Wort – ein Pro-Forma-Beschluss, der nur noch gefasst werden muss.

So überließ es Bockwoldt auch seinem designierten Nachfolger, die Rückschau aufs Bereichsjahr zu halten und die Einschätzungen zur allgemeinen Verfassung der Eilsleber Feuerwehr darzulegen.

„2015 war für uns ein anstrengendes Jahr“, erklärte Johannes Erben, „in dem wir 53 Einsätze abgearbeitet, 33 Ausbildungsdienste absolviert und zusätzlich noch 24 Lehrgänge und Seminare besucht haben. Das ist schon sehr beachtlich, aber angesichts der Technik, die bei uns stationiert ist und auch eingesetzt wird, benötigen wir ein sehr hohes Ausbildungsniveau. Unser Dank richtet sich daher besonders an die Einsatzabteilung.“

Ein kleines Manko bestehe trotzdem: „Uns fehlen noch zwei Atemschutzgeräteträger und fünf Gruppenführer, um die in der Risikoanalyse geforderten Funktionen durchweg zu besetzen. Nun fallen 18 Atemschutzgeräte, zwölf Maschinisten mit Führerscheinklasse C, neun Gruppenführer und drei Zugführer nicht vom Himmel, doch wir sind auf einem guten Weg“, merkte Erben an. Optimistisch stimme die Tatsache, dass „sich unsere Altersstruktur weiter gegen den demografischen Wandel verändert – unsere Truppe wird immer jünger, und die Einsatzabteilung ist trotz eines Austritts gewachsen. Dies funktioniert natürlich nur mit einer guten Jugendarbeit welche von Maik Vogt, Rainer Hentschke und Marvin Reinhold hervorragend geleitet wird.“

Die seit 2013 gepflegte Kooperation mit den Ummendorfer Kameraden, die bald in eine Komplettfusion münden soll, habe sich weiter vertieft und gefestigt, so Erben, der selbst aus Ummendorf stammt: „Da wir ja jetzt schon fast alle Ausbildungseinheiten und auch die meisten Einsätze zusammen durchführen, können wir feststellen, dass es immer besser klappt, wie man zum Beispiel auch bei unserem Tag der offenen Tür sehr gut sehen konnte.“

Die freiwillige Zusammenführung beider Wehren jedoch, betonte Erben, sei unmittelbar auch mit dem Neubau des Gerätehauses verknüpft. „Der Standort ist in der Beziehung aus unserer Sicht das Entscheidende“, macht Erben auf Volksstimme-Nachfrage deutlich, dass die Kameraden eine Fusion nur dann vollziehen wollen, wenn ein gemeinsames Quartier an zentraler Stelle zwischen beiden Dörfern errichtet wird, sprich an der Verbindungsstraße (B 245).

Dass ebendies auch Ansinnen der zuständigen Verbandsgemeinde ist, ist kein Geheimnis. Auch Obere-Aller-Bürgermeister Frank Frenkel favorisiert diese Variante, möchte andererseits aber nicht über alle Beteiligten hinweg vorgreifen und ist um eine einvernehmliche Lösung bemüht.

Gegenwind kommt von Eilslebens Bürgermeister Manfred Jordan. Denn er sieht in Sachen Nachnutzung des jetzigen Gerätehauses Probleme auf seine Gemeinde zukommen. „Verständlicherweise“, wie Frank Frenkel sagt, „eine leere Liegenschaft ist eine Belastung.“

Für die Feuerwehr äußerte Erben den Vorschlag, das Gerätehaus zum Bauhof der Gemeinde umzufunktionieren oder es Gewerbetreibenden zur Verfügung zu stellen. Das Haus genüge zwar nicht mehr den DIN-Anforderungen der Feuerwehr, böte aber dennoch anderen Nutzern gute Möglichkeiten.

Aufschluss über das weitere Vorgehen soll nun das Ergebnis der Planungsleistung liefern, die Anfang des Jahres von der Verwaltung in Auftrag gegeben wurde und die in Kürze vorliegen soll. „Darin sind dann beide Varianten – Sanierung und Ausbau des jetzigen Standorts und der Neubau auf der grünen Wiese – mit jeglichem Aufwand gegenübergestellt, sodass wir vergleichen und abwägen können“, so Frank Frenkel.