FBI und Stadt-Fraktion ziehen an einem Strang und suchen noch parteilose Kandidaten Freie Wähler wollen im Mai 2014 den Stadtrat in Oschersleben erobern
Die Freie Bürgerinitiative (FBI) und die Stadt-Fraktion wollen gemeinsam in den Kommunalwahlkampf 2014 ziehen. Als Freie Wähler möchten die Frauen und Männer in den Stadtrat Oschersleben einziehen.
Oschersleben l Jörg Gildemeister ist ein erprobter Kommunalpolitiker und Verwaltungsfachmann. Als hauptamtlicher Leiter der Verwaltungsgemeinschaft Bodeaue mit Sitz in Hadmersleben, dann als stellvertretender Bürgermeister Oscherslebens und Leiter des Baubetriebsamtes der dann größeren Verwaltungsgemeinschaft hat er die Geschicke der Verwaltung mitgeprägt. Heute sitzt der 67-Jährige auf der anderen Seite und führt im Oschersleber Stadtrat die Freie Bürgerinitiative (FBI) an.
"Ich will auf jeden Fall weitermachen", sagt Jörg Gildemeister im Volksstimme-Gespräch und kündigt an, für den nächsten Oschersleber Stadtrat bei der Kommunalwahl am 25. Mai 2014 wieder antreten zu wollen. Ob seine FBI-Mitstreiter Barbara Wajroch, Norbert Kurzel, Dieter Bieber und Jürgen Schlee weitermachen wollen, werde sich noch zeigen. Fest stehe jedoch, dass FBI zusammen mit der Stadt-Fraktion, der zurzeit René Herbert, Katrin Klenke und Wolfgang Herbert angehören, unter der Bezeichnung Freie Wähler in den Kommunalwahlkampf 2014 ziehen werden. "Mein Vater Wolfgang und ich werden wieder kandidieren, Katrin Klenke nicht mehr", kündigt René Herbert an. Zudem wolle sich seiner Darstellung nach auch der Hornhäuser Lothar Lortz den Freien Wählen anschließen. Er bildet bislang mit Lieselotte Drohberg die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen.
"Wir wollen unsere Kräfte bündeln und suchen deshalb noch parteilose Kandidaten"
René Herbert, Stadt-Fraktion
"Wir wollen unsere Kräfte bündeln und suchen deshalb noch parteilose Kandidaten", sagt Herbert. Wie der Oschersleber betont, "sind die Freien Wähler eine offene Gemeinschaft, die auf die Eigenständigkeit jedes Einzelnen und nicht auf Zwang setzt".
Wie Jörg Gildemeister sagt, gibt es die Freien Wähler bereits auf Landkreisebene. Das habe für die künftigen Freien Wähler Oscherslebens den Vorteil, im Vorfeld der Stadtratswahl keine Unterstützerunterschriften sammeln zu müssen wie es bei Einzelkandidaten nach dem Wahlgesetz vorgeschrieben ist.
"Wir brauchen auf kommunaler Ebene keine etablierten Parteien", findet Gildemeister. Für den Klein Oschersleber sei es viel wichtiger, dass die Interessen der Bürger durch Wählergemeinschaften vertreten werden, die keinem Fraktionszwang wie Mandatsträger von Parteien unterliegen. Es komme auf die Personen an, die handeln und die in der Lage seien, fernab von Parteien- interessen Entscheidungen im Sinne ihrer Wähler zu treffen. Nach Jörg Gildemeisters Erfahrungen würden die Bürger auf kommunaler Ebene wie Stadtrat oder Ortschaftsrat eher den Vertretern von Wählergemeinschaften ihre Stimmen geben, als denen von Parteien. Zudem hätten Wählergemeinschaften den Vorteil, in ihrer Zusammensetzung ganz unterschiedlicher Menschen die Vielfalt der Interessen innerhalb der Gesellschaft widerzuspiegeln.
Die Freien Wähler wollen sich nach den Worten von Jörg Gildemeister breit aufstellen und flächendeckend für die Stadt Oschersleben und ihre Ortsteile politisch in Erscheinung treten. "Es wäre unsinnig, wenn jeder Ortsteil für sich allein handeln würde", sagt Gildemeister. Für ihn sei Oschersleben auf einem guten Weg, die Trennung von Kernstadt und Ortsteilen zu überwinden.
"Wir wollen die Vielfalt des Bürgerwillens im Stadtrat Oschersleben darstellen"
Jörg Gildemeister, FBI
Die Freien Wähler suchen noch Bürger, die auf ihrer Liste für den Stadtrat Oschersleben kandidieren möchten. Eine erste Zusammenkunft findet am Donnerstag, 14. November, um 18 Uhr im Gasthof Schondelmaier in der Schermcker Straße statt. Jeder, der Interesse hat, mitzuarbeiten, ist nach Gildemeisters Worten eingeladen. "Wir wollen die Vielfalt des Bürgerwillens im Stadtrat Oschersleben darstellen", sagt er. Die Freien Wähler wollen sich dann ein Wahlprogramm geben, das einen Grundkonsens der verschiedenen Meinungen darstellen soll. Am Ende des organisatorischen Prozesses stehe das Aufstellen einer Kandidatenliste der Freien Wähler Oschersleben.
Die Oschersleber wählen am 25. Mai 2014 für die Dauer von fünf Jahren einen neuen Stadtrat. Dieser hat wegen des Zuwachses an Einwohnern der Stadt Oschersleben auf mehr als 20000 durch Eingemeindungen dann 36 Mitglieder und den Bürgermeister. Jetzt hat der Stadtrat 31 Mitglieder und den Bürgermeister. Zu Beginn der Wahlperiode waren es 28. Durch Eingemeindungen kamen drei hinzu.