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Gemeindepolitik Zehn-Millionen-Haushalt ist ausgeglichen

Haushaltsplanentwurf der Westliche Börde umfasst etwa zehn Millionen Euro. Ein Blick nach Gröningen.

Von René Döring 10.12.2019, 03:00

Gröningen l Als alle fixen Kosten ausgerechnet und alle Ausgaben für die geplanten Großprojekte sowie für die Wünsche der Feuerwehren, Schulen, Kindertagesstätten und der Verwaltungsbereiche dazuaddiert sind und das Ganze von den zu erwartenden Einnahmen abgezogen ist, steht unter dem Strich alles andere als eine schwarze Null. Vielmehr spuckt der Rechner von Kämmerer Thomas Tamm eine rote Million aus. Ganz genau hat der erste Entwurf des Haushalts der Verbandsgemeinde Westliche Börde für das Jahr 2020 ein Defizit von 1.042.600 Euro.

Also steht die Aufgabe, jener roten Zahl zu Leibe zu rücken. Mit dem Rotstift. Woraufhin nicht nur der Kämmerer, sondern angefangen vom Verbandsgemeindebürgermeister Fabian Stankewitz auch andere Mitarbeiter der Verwaltung sowie die Mitglieder des Verbandsgemeinderates viel und intensiv mit den jeweils Beteiligten sprechen und sich dann in den Amtsstuben und in den Sitzungen der Fachausschüsse des Verbandsgemeinderates Rotstifte schnappen und das streichen, was im nächsten Jahr noch nicht unbedingt erledigt werden muss.

So werden beispielsweise nach dem Stand der Dinge die Räume der Kroppenstedter Kindertagesstätte „Rasselbande“ noch keine neue Farbe, sondern nur die nach Meinung aller Beteiligten unbedingt erforderliche Akustikdecke bekommen. „Womit die Kosten von 50.000 Euro auf 15.000 Euro gesenkt worden sind“, sagt Fabian Stankewitz: „So sind wir auch an andere Projekte in den Bereichen gegangen, für die wir zuständig sind. Zudem haben wir Beschlüsse auf den Weg gebracht, um die Einnahmen zu erhöhen.“

Mit dem Ergebnis, dass nun dem Hauptausschuss ein Etat-Entwurf vorliegt, in dem nur noch ein Minus von gut 100.000 Euro rauszulesen ist. Das es aber eigentlich auch nicht mehr gibt, wie der Kämmerer den Ausschussmitgliedern sagt. Ist doch im langfristigen Finanzplan für das nächste Jahr bereits eine Kredit-Tilgung für die Kosten beim Breitbandausbau berücksichtigt worden. Da aber aufgrund der Verzögerung dieses Ausbaus noch keine Kredite aufgenommen worden sind, gibt es im nächsten Jahr auch noch keine Tilgungskosten. „Die werde ich bis zur Sitzung des Verbandsgemeinderates rausrechnen, so dass dann ein ausgeglichener Haushaltsplan vorliegt“, kündigt der Kämmerer an.

Was auch erforderlich ist, um den Etat genehmigt zu bekommen. Um also im nächsten Jahr vor allem auch zwei Großprojekte mit Hilfe von Krediten finanzieren zu können. Das ist zum einen die etwa 1,9 Millionen teure Sanierung der Ottleber Kindertagesstätte „Schloss Trautenburg“, die von der Gemeinde Ausleben als Besitzer und von der Verbandsgemeinde als Betreiber finanziert wird. Weshalb sich die Verbandsgemeinde im nächsten Jahr gut 300.000 Euro von einer Bank borgen will und ein Jahr später noch einmal 650.000  Euro.

Und für den in Gröningen geplanten Bau des mehr als zwei Millionen Euro teuren neuen Verwaltungssitz der Verbandsgemeinde ist ein weiterer Kredit von gut einer Million Euro erforderlich und geplant. Der auch nur dann genehmigt wird, wenn alles andere im Haushalt ausgeglichen ist. Weshalb Fabian Stankewitz hofft, dass der Verbandsgemeinderat in seiner Sitzung am 19. Dezember den Haushalt so beschließt, wie es der Hauptausschuss in seiner jüngsten Sitzung einstimmig empfohlen hat.