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Grundstücke Gröningen lockt mit Kinderbonus

Damit sich mehr Familien in der Stadt Gröningen in der Börde ansiedeln, gibt es beim Kauf von Grundstücken nun 3000 Euro je Kind.

Von René Döring 16.10.2019, 10:00

Gröningen l Während vielerorts beklagt wird, dass die Einwohnerzahl sinkt, nimmt sie in Gröningen zu. Haben in der Kernstadt und in den Ortsteilen beispielsweise Ende des Jahres 2016 genau 3582 Personen gewohnt, sind es jetzt 3613. „Es ist in den zurückliegenden Jahren gelungen, etliche Familien auch über die Landesgrenzen hinaus hier anzusiedeln“, freut sich Fabian Stankewitz. Der Verbandsgemeindebürgermeister der Westlichen Börde sieht die Gründe dafür nicht zuletzt in der Entwicklung der Infrastruktur. „Gröningen bietet gerade für junge Familien eine ideale Lebensumgebung“, sagt Stankewitz und erwähnt unter anderem, dass es hier drei Kindertagesstätten, zwei Grundschulen sowie eine Sekundarschule und ein Gymnasium gibt: „Die Stadt Gröningen ist bei der Kinderbetreuung und beim Schulangebot sehr gut aufgestellt.“

Und damit der positive Trend anhält und sich wenn möglich sogar noch beschleunigt, ist die Stadt nicht nur dabei, weitere Wohngebiete und einzelne Bauflächen vorzubereiten beziehungsweise zu erschließen, sondern hat sich nun auch noch für einen Kinderbonus entschieden. So hat der Stadtrat beschlossen, dass Bauwilligen beim Erwerb von städtischen Grundstücken je Kind 3000 Euro von der Kaufsumme erlassen werden. Das gilt für Kinder bis zum vollendeten 14. Lebensjahr. Und das Ganze gilt sowohl für Familien, die von außerhalb kommen als auch für bauwillige Gröninger.

„Die Stadt verkauft ihre Baugrundstücke zum jeweils aktuellen Bodenrichtwert und zieht dann diese Förderung vom Verkaufspreis ab“, erläutert der Verbandsgemeindebürgermeister. Dieser Richtwert liegt derzeit im Gröninger Stadtgebiet bei 35 Euro für den Quadratmeter und in den Ortsteilen bei 15 Euro. So dass beispielsweise ein 750 Quadratmeter großes Grundstück in Gröningen 26.250 Euro kostet und in den Ortsteilen 11.250 Euro.

Allerdings wird auch eine Familie mit zahlreichen Kindern kein Land zum Null-Tarif oder gar noch etwas ausgezahlt bekommen, denn der Rat hat in seinem Beschluss einen Mindestverkaufspreis von einem Euro festgelegt. Wie die Gröninger Ratsfrauen und Ratsherren zudem festgelegt haben, dass die Förderung nur dann aufrechterhalten bleibt, wenn innerhalb von 24 Monaten nach dem Kauf des Grundstücks das Eigenheim gebaut ist.

Damit auch die Möglichkeit besteht, Bauwilligen Bauplätze anzubieten, hat die Stadt in den zurückliegenden Jahren dafür geeignete Flächen gekauft und schafft nun die Rahmenbedingungen, dass daraus Wohngebiete oder einzelne Eigenheimstandorte werden. So entstehen jetzt beispielsweise in Gröningen selbst im Hedersleber Weg vier Bauplätze und in der Heinrich-Julius-Straße bis zu acht Flächen. „Aber auch in den Gröninger Ortsteilen werden die Voraussetzungen für den Bau von Eigenheimen getroffen“, sagt der Verbandsgemeindebürgermeister und erwähnt beispielsweise Großalsleben, wo sechs Bauplätze im Entstehen sind und Krottorf, wo ein neuer Bauplatz dazukommt.

Mit Blick in die drei anderen Mitgliedsgemeinden der Westlichen Börde sagt Stankewitz, dass auch dort derzeit in den politischen Gremien Bebauungspläne für Eigenheimgebiete behandelt und demnächst beschlossen werden. So geht es beispielsweise in der Gemeinde Am Großen Bruch um bis zu 15 Bauplätze in den Ortsteilen Hamersleben und Wulferstedt. In Ausleben sind vier und in Kroppenstedt drei weitere Plätze vorgesehen.

Einen solchen Kinderbonus wie in Gröningen gibt es in den drei anderen Kommunen der Verbandsgemeinde jedoch noch nicht. „Aber vielleicht wird ja Gröningen zum Vorreiter und die anderen Räte fassen ähnliche Beschlüsse“, so Fabian Stankewitz.