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Jugendzentrum Neubau am Bahnhofsgelände prüfen

Der Oscherslebens Sozialausschuss beauftragt die Verwaltung ein neues Projekt als Jugendzentrum zu prüfen.

Von Yvonne Heyer 27.08.2017, 08:00

Oschersleben l Traditionell finden sich die Mitglieder des Sozialausschusses für ihre Sitzungen in wechselnden Einrichtungen der Stadt zusammen. Die DRK-Kita „4 Jahreszeiten“ in Oschersleben war der letzte Gastgeber. Kita-Leiterin Elke Olicher führte die Ausschussmitglieder durch das Reich ihrer Kinder und Kollegen, erzählte den Männern und Frauen, dass der Name der Kita auch gelebter Alltag ist. Jede Gruppe stellt eine Jahreszeit. „Da wir nur drei Alters übergreifende Gruppen haben, es aber nun einmal im Verlauf eines Jahres vier Jahreszeiten gibt, bilden wir Erzieher die Gruppe 4 und das ist immer der Winter“, erzählt Elke Olicher.

Waren die Mitglieder des Sozialausschusses vom Innern des Gebäudes und vom Konzept sehr angetan, so kamen sie auf dem Freigelände aus dem Staunen nicht mehr heraus. Eine wahre grüne Oase schließt sich dem Gebäude an. Hier können die Kinder nicht nur herrlich toben, nein hier leben sie mit der Natur und als Kleingärtner. Während sie spielen, naschen sie hier rote Beeren, mal dort im Gewächshaus Gurken oder Tomaten.

Auch wenn die heutigen Besucher der Kita „4 Jahreszeiten“ bis zum jugendlichen Alter noch etwas Zeit haben, so passte ein Tagesordnungspunkt des Sozialausschusses genau zu ihnen. Denn sollte es tatsächlich in der Zukunft gelingen, ein Jugendzentrum für Oschersleben zu schaffen, und da werden garantiert noch einige Jahre ins Land gehen, dann haben die Knirpse von heute genau das richtige Alter.

Aktuell kann die Stadt Oschersleben Jugendlichen keine Freizeiteinrichtung bieten. Aus diesem Grund hatte Anfang Juni die SPD-Stadtratsfraktion den Sozialausschuss in die alte Stadtbäckerei eingeladen. Hier stellte Fraktionschef Olaf Pankow das Konzept für ein Jugendzentrum Oschersleben vor.

Der jüngsten Sozialausschusssitzung lag nun ein weiterer Vorschlag vor, in Oschersleben etwas für Jugendliche zu schaffen. Konkret heißt es in der Beschlussvorlage: „Die Verwaltung wird beauftragt, die Errichtung eines Jugendzentrums als Neubau mit entsprechenden Außenanlagen (beispielsweise Skaterbahn, Basketballplatz) am Bahnhof Oschersleben zu prüfen und in Verhandlungen mit der Bewos zu treten, dass Vorhaben zeitnah zu realisieren.“ Desweiteren solle die Verwaltung prüfen, welche Fördertöpfe zur Realisierung des Projektes angezapft werden könnten. Zugleich sollten Gespräche mit Netzwerkpartnern geführt werden, um einen Betreiber für die Einrichtung zu finden.

Auch eine Kostenschätzung für den laufenden Betrieb solle erstellt werden, damit der Finanzbedarf der Stadt eingestellt werden kann.

Den Mitgliedern des Sozialausschusses lag mit dem Beschlussentwurf auch der Entwurf eines Raumkonzeptes vor. Die Männer und Frauen des Sozialausschusses sehen in dem nun vorgelegten Diskussionspapier keine Konkurrenz zum Vorschlag der SPD zur Umgestaltung der alten Stadtbäckerei. Inhaltlich gäbe es keine Unterschiede. „Wir sollten beides prüfen, um herauszufinden, wo die besseren Chancen der Umsetzung liegen. Wo das Jugendzentrum entsteht, ist egal, wichtig ist, dass es gebaut wird und wir es nicht auf die lange Bank schieben“, fasste Aussschussvorsitzender Nico Haase zusammen.

Mit dem Neubau des Jugendzentrums und der Neugestaltung des Bahnhofsareals zwischen Fabrikstraße und Thälmannstraße würde gleichzeitig ein städtebaulischer Missstand beseitigt und Oscherslebens Mitte wieder belebt. Durch die fehlende Wohnbebauung in diesem Bereich könnten auch Geräusche intensiverer Nutzungen wie Fußball oder Skateranlage konfliktfrei umgesetzt werden.

Untersuchungen hätten ergeben, dass in Oschersleben ein hoher Bedarf qualifizierter Kinder- und Jugendarbeit bestehe. In der Bodestadt leben aktuell rund 3400 Kinder und Jugendliche zwischen 6 und 27 Jahren.