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Kita-Taufe Mit Konfetti ins "Abenteuerland"

In der Kita in Osterweddingen herrschte am Freitag Trubel. So ist der Name der Einrichtung in "Abenteuerland" umgetauft worden.

Von Sebastian Pötzsch 02.09.2017, 01:01

Osterweddingen l Auf dem Spielplatz der Osterweddinger Kita ertönt laut das Lied „Abenteuerland“ der Rockgruppe der Gruppe „Pur“, als Seeräuber, Polizisten oder Feen verkleidete Knirpse werfen mit Konfetti um sich und die Erwachsenen stoßen mit Sekt an: Am gestrigen Freitag ist die örtliche Kita von „Villa Kunterbunt“ in „Abenteuerland“ umgetauft worden.

Bereits seit Ende 2016 geht die Furcht um in vielen deutschen Kitas. Und zwar in jenen, die nach dem Wohnsitz der sommersprossigen, bärenstarken und furchtlosen Pippilotta Viktualia Rollgardina Pfefferminz Efraimstochter Langstrumpf benannt sind. Deren „Villa Kunterbunt“ steht so sehr für eine freie und fröhliche Kindheit, dass sich deutschlandweit mehr als 350 Kitas diesen Namen zu eigen gemacht haben. Aktuell droht ihnen Ungemach: Die Erben der Schriftstellerin Astrid Lindgren ärgern sich nämlich, dass sich die Kitas ungefragt und unerlaubt am Namen bedient hätten.

Eine der vielen kunterbunten Villen steht in Osterweddingen. Schon seit elf Jahren trägt die Einrichtung diesen Namen, weiß Erzieherin Annemarie Lange zu berichten. Hier toben, spielen und singen aktuell über 50 Kinder. Astrid Lindgrens Erbengemeinschaft versucht nun von Schweden aus, die Markenrechte in Deutschland durchzusetzen. „Im vergangenen Jahr haben auch wir Post von den Nachkommen erhalten. Die haben wohl entdeckt, dass man damit Geld machen kann“, ist Kita-Leiterin Heike Seidel überzeugt. Inhalt des Schreibens: Will die Gemeinde ihre Kita weiter „Villa Kunterbunt“ nennen, würden für die Lizenz 500 Euro fällig – pro Jahr! „Dem wollten wir entgegnen und haben uns für eine Umbenennung entschieden. Weder wir noch die Gemeinde möchten so viel Geld aufbringen“, betont Heike Seidel. Dann ging es an die Findung eines neuen Namens. Spielerisch hätten die Erzieherinnen mit den Mädchen und Jungen der drei größten Gruppen eine neue Bezeichnung erarbeitet. „Wir haben beispielsweise gefragt, was wir denn hier alles so gemeinsam machen. ‚Na Abenteuer erleben‘ haben viele gerufen.“ Also hätten sich Kita-Kinder und Erwachsene dann für das „Abenteuerland“ als neuen Namen entschieden.

So wurde am Freitagvormittag im Beisein von Gästen wie beispielsweise Bürgermeister Jörg Methner (SPD) ein neues Schild an der Außenwand des Gebäudes enthüllt. Ganz wie die Erwachsenen durften auch die Strolche anstoßen – mit richtigem Kindersekt. Außerdem gab es noch bis zum Nachmittag allerhand Spiel und Spaß.

Unterdessen haben es sich auch Marco Falkenberg und Mutter Margitta nicht nehmen lassen, selbst vorbeizukommen. Im Gepäck hatten sie Grüße und Präsente sämtlicher Osterweddinger Vereine dabei, so beispielsweise vom Schulförderverein und seiner Vorsitzenden Liane Samland, vom DRK, dem Sport- sowie dem Heimatverein und weiteren Organisationen.