Polizei ist Rasern auf der Spur

Oschersleben l Vor einigen Wochen hat das Polizeirevier Börde die Verkehrsstatistik präsentiert. Diese hatte unter anderem gezeigt, dass Geschwindigkeitsüberschreitungen deutlich zugenommen haben. „Und diese sind die Hauptursache für schwere Unfälle mit elf Toten und 162 Schwerverletzten. Aber auch das Verhalten der Verkehrsteilnehmer an Ampeln oder das Beachten von Verkehrszeichen lässt oft zu wünschen übrig und führt schlussendlich zu mehr Unfällen. Zudem muss immer wieder festgestellt werden, dass Radfahrer die Änderung der Verkehrsrichtung nicht angeben. Gegenseitige Rücksichtnahme steht nicht unbedingt für alle auf der Tagesordnung“, muss Polizeisprecher Joachim Albrecht am Rande der Großkontrolle feststellen.

Die erwähnte Verkehrsstatistik, aber auch zunehmende Dieseldiebstähle rund um Wanzleben nahm das Polizeirevier Börde zum Anlass, eine so genannte Komplexkontrolle zu organisieren. Dabei bekamen die Polizisten vor Ort Hilfe von Polizeischülern, die gerade ein erstes Praktikum absolvieren, von der Landesbereitschafts- und Autobahnpolizei sowie von Bundespolizisten. „Geblitzt“ und kontrolliert wurde am Mittwoch an drei Standorten in Haldensleben, in Irxleben, Schleibnitz/Langenweddingen, an drei verschiedenen Stellen in Oschersleben, auf der B 189 bei Colbitz und Dolle, in Tundersleben/ Schackensleben, auf der B71 bei Ebendorf und auf der Bundesstraße bei Eilsleben.

Am Kontrolltag hörten von 10 bis 18 Uhr insgesamt 3037 Verkehrsteilnehmer den Satz: „Guten Tag, Verkehrskontrolle!“ Neben der Kontrolle der Geschwindigkeit nahmen die Polizisten die Fahrzeuge, dessen Ladung und die Sicherung derselben genauer unter die Lupe.

In Auswertung der Komplexkontrolle wurden 212 Ordnungswidrigkeitsanzeigen gestellt. Zu schnell waren 78 Verkehrsteilnehmer unterwegs. Insgesamt 24 Mal musste festgestellt werden, dass vor allem Fahrradfahrer die falsche Fahrbahn benutzten. Mit dem Handy am Ohr wurden fünf Autofahrer erwischt, sieben Männer oder Frauen waren nicht angeschnallt. In fünf Fällen war die Ladung nicht ordnungsgemäß gesichert. Ein Verkehrsteilnehmer war unter Einfluss von Betäubungsmitteln unterwegs.

Nach der Komplexkontrolle wurde in fünf Fällen Strafanzeige gestellt. Jeweils ein Verstoß gegen das Waffengesetz und gegen das Pflichtversicherungsgesetz lagen vor. So war ein Traktorgespann nicht versichert. Drei Verstöße gegen das Aufenthaltsgesetz lagen ebenso vor. Als Beispiel nennt die Polizei hier einen serbischen Staatsbürger, der sich unerlaubt in Deutschland aufhält.