Kult-Twingo gegen Kinderfahrrad getauscht

In Weihnachtswichtel haben sich in diesen Tagen die Mitglieder der Frauenselbsthilfegruppe nach Krebs verwandelt. Fleißig packten sie Pakete und unterstützten damit eine Aktion zugunsten krebskranker Kinder, die Familie Hemschik initiiert hat.

Oschersleben l Es war im vergangenen Jahr, als Doris Fahsel in einem Friseurgeschäft von Kerstin Hemschik ein Weihnachtsbaum mit Wunschzetteln und kleinen Paketen auffiel. Eine nette Idee, fand sie, und wollte sofort auch ein Paket für ein krebskrankes Kind oder ein Geschwisterkind packen. Als die heutige Gruppenleiterin der Oschersleber Frauenselbsthilfegruppe nach Krebs den anderen Frauen der Gruppe davon erzählte, waren die sofort Feuer und Flamme. Sie wollten auch einen kleinen Beitrag leisten und so ging es bei einem Gruppentreffen in dieser Woche mit buntem Papier und Schleifenband zur Sache. Liebevoll wurden die Geschenke entsprechend der Wunschzettel verpackt.

Mittendrin war dabei auch Kerstin Hemschik, die zum wiederholten Mal in ihren Friseurgeschäften Büchsen aufgestellt hatte, um Geld für die Geschenkeaktion zu sammeln. Auch die Oschersleber Tintenstation ließ sich begeistern und bat ihre Kunden ebenfalls mit Sammelbüchse um Spenden.

Von dem Geld konnten dann Geschenke gekauft werden.Damit sollen die Wünsche, die an Krebs erkrankte Kinder und deren Geschwister haben. Die Kinder hatten Wunschzettel geschrieben und sie an den Weihnachtsbaum in der Magdeburger Universitätsklinik gehängt. Am kommenden Dienstag dann sollen die Kinderaugen leuchten, wenn der Weihnachtsmann bei der Weihnachtsfeier in der Uniklinik die bunten Päckchen überreicht. Insgesamt schätzt Kerstin Hemschik die Geldsumme, die zum Geschenkekauf verwendet werden konnte, auf 670 Euro.

Ein großer Teil davon, nämlich 375 Euro, stammen aus einer Versteigerung, bei der der Sohn von Kerstin Hemschik, Philip, einen neuen Besitzer für sein erstes Auto, einen leuchtend blauen Renault Twingo suchte. Das Auto wird in Oschersleben bleiben.

Da die Versteigerung den zur Verfügung stehenden Geldbetrag enorm in die Höhe getrieben hatte, kann sich jetzt die zehnjährige Andrea besonders auf Weihnachten freuen. Sie ist, wie Kerstin Hemschik erzählte, schon länger an Krebs erkrankt und hat nun in der Reha Fahrrad fahren gelernt. An einem Fahrrad mangelte es bisher. Doch diese Aufgabe übernimmt nun der Weihnachtsmann, dem Familie Hemschik unter die Arme gegriffen hat. Kurz vor dem Weihnachtsfest wird das Mädchen erstmals auf ihrem Fahrrad sitzen können.