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Zugunglück Lokführer halten Erinnerung wach

Vor 30 Jahren ereignete sich zwischen Eilsleben und Wefensleben ein schweres Zugunglück bei Ummendorf.

Von Hartmut Beyer 12.10.2015, 23:01

Eilsleben l Es war 14.36 Uhr, als am Sonntag Ummendorfs Bürgermeister Reinhard Falke das Wort ergriff. Es war 14.36 Uhr, als am 11. Oktober vor 30 Jahren genau an dieser Eisenbahnbrücke, in deren Nähe Falke stand, das schwere Eisenbahnunglück passierte, bei dem 13 Menschen ihr Leben ließen und viele verletzt wurden. Ein Gedenkstein an der Straße zwischen Ummendorf und Neu Ummendorf erinnert hier daran. Er war vor zehn Jahren von Lokführern und Elektrikern des ehemaligen Bahnbetriebswerks Eilsleben privat finanziert und aufgestellt worden.

„Bei unseren Zusammenkünften spielt dieses Unglück immer wieder eine Rolle“, sagt Lokführer Hendrik Conradi, „wir stellen uns bei dem Thema heute noch die Frage: Warum und wieso?“

Auch zu dieser Gedenkveranstaltung am Sonntag hatten die Lokführer die Initiative ergriffen und legten für ihre drei verunglückten Berufskollegen Dohnert, Rickensdorf und Petrasch einen Kranz nieder. Etwa 60 Betroffene, Augenzeugen und Ersthelfer waren gekommen. Unter ihnen die Familien Kuhfeld und Kalitzki, die beide eine Tochter verloren. Sie alle sind den Lokführern dankbar, dass sie mit dem Gedenken an der Unglücksstelle ihnen auch die Gelegenheit der Erinnerung vor Ort geben. „Seit dieser Gedenkstein hier steht, haben wir eine Stelle, zu der wir hingehen können“, äußerten sich Betroffene mit dem Ansinnen der Initiative verbunden.

Noch nach dem offiziellen Teil der Gedenkfeier standen viele Teilnehmer in Gruppen zusammen, schilderten ihre Erlebnisse an diesem Tag, sprachen über Gefühle und die Trauer.

Bewegt und ergreifend blickte Heinz Kuhfeld zurück: „Diese Fahrt nach Wefensleben sollte eine Auszeichnung durch die Schule sein, darauf hatte sich unsere Tochter Nicole so gefreut, und dann das …“