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Waldpädagogik Mensch und Natur im Blick

Der Landkreis will im Hohen Holz ein waldpädagogisches Zentrum einrichten. Dafür soll das Kutscherhaus auf Hubertushöhe genutzt werden.

Von André Ziegenmeyer 03.08.2020, 01:01

Eggenstedt / Neindorf l Gedacht ist das waldpädagogische Zentrum für ganz unterschiedliche Personen - zum Beispiel für Kita-Kinder, Menschen mit Behinderung, Schüler, Senioren oder Menschen mit Migrationshintergrund. Diese sollen nicht nur aus dem Landkreis Börde den Weg ins Hohe Holz finden, sondern beispielsweise auch aus Magdeburg.

So steht es in den Unterlagen der jüngsten Kreistagssitzung. Dort wurde das Thema behandelt. Allerdings wurde es vom öffentlichen in den nichtöffentlichen Sitzungsteil verschoben. Um weitere Informationen zu bekommen, fragte die Volksstimme bei der Kreisverwaltung nach. Die Antwort von Pressesprecher Uwe Baumgart war knapp: „Im Zuge der Abarbeitung des Themas haben sich Aspekte zu vertraglichen Angelegenheiten ergeben, die im nichtöffentlichen Teil beraten wurden. Ein Beschluss wurde nicht gefasst.“

Dessen ungeachtet lässt sich aus den Unterlagen der Sitzung einiges erschließen. Dort heißt es: „Der forstwirtschaftliche Wald erfüllt auch eine Erholungs- und Erlebnisfunktion. Diese soll im Rahmen des Projektes in den Fokus rücken.“ Für die Natur- und Bildungsarbeit im Hohen Holz, das auch die Ortschaft Eggenstedt tangiert, soll es, zunächst für zwei Jahre, einen „Waldbildungskümmerer“ auf Honorarbasis geben. Einen solchen Plan verfolgt der Landkreis schon länger. Die Volksstimme hat bereits im Januar 2019 darüber berichtet. Nun schreitet das Vorhaben offenbar voran.

Der Waldbildungskümmerer soll beispielsweise „das Portfolios der örtlichen Natur- und Bildungsarbeit konkretisieren“. Es gehe darum, „die Wechselwirkung zwischen menschlichem Handeln und der Umwelt auf besonders plastische Weise näher zu bringen.“

Außerdem solle der Kümmerer beziehungsweise die Kümmererin mit Schulen, Kitas, Unternehmen und anderen Einrichtungen Kontakt halten. Wald-, Natur- und Umweltverbände sowie das Forstamt, Revierförster und das Haus des Waldes sollen ebenfalls einbezogen werden. Insgesamt gehe es darum, das Natur- und Umweltverständnis zu steigern und Menschen zu einer nachhaltigen Lebensweise zu motivieren. Das Hohe Holz solle als Ort wahrgenommen werden, wo Menschen mehr über das „Naturerbe Wald“ erfahren könnten. Nicht zuletzt gehe es um gemeinsame Tätigkeiten, die unterschiedliche Generationen und Bevölkerungsgruppen verbindet.

Ein Vertrag, der dem Landkreis die „Mitnutzung des ehemaligen Kutscherhauses“ ermöglicht, ist den Unterlagen zufolge bereits im September 2018 abgeschlossen worden. Die Nutzungsdauer laufe zunächst bis Ende August 2028, könne aber verlängert werden. Das jährliche Nutzungsentgelt von 30 000 Euro sei ab dem 1. Januar 2021 fällig. Zur Finanzierung des Projekts sei ein Förderantrag an das Landesverwaltungsamt geschickt worden. Wenn alles klappe, könnten 80 Prozent der Kosten durch Mittel aus dem Förderprogramm „Leader“ gedeckt werden. „Mit einer Genehmigung ist Ende 2020 zu rechnen“, so die Beschlussvorlage.

Wie der Landkreissprecher Uwe Baumgart weiter mitteilt, soll das Thema am Montag, 24. August, noch einmal behandelt werden. Dann tagt der „Fachausschuss Kreisentwicklung und Finanzen“ ab 17 Uhr im Landratsamt in Haldensleben.