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Arbeitskreis Oschersleber Bodefest wird umgekrempelt

Das Oschersleber Bodefest soll in die Innenstadt rücken. Außerdem soll es nicht am letzten Juni-Wochenende stattfinden.

Von Yvonne Heyer 21.09.2018, 01:01

Oschersleben l Die überraschende Nachricht brachte Christiane Klare mit in die Runde: Das Bodefest in seiner bisherigen Form werde es zur 1025-Jahr-Feier 2019 nicht geben. Stattdessen solle das Fest in die Innenstadt verlegt werden. Fand das Bodefest bislang am letzten Juni-Wochenende statt, wurde für 2019 davor gewarnt, das Fest an diesen Tagen zu veranstalten. Es sei zu viel anderes los. Diese Fakten schlugen in der Runde der eigens für das Stadtjubiläum gegründeten Arbeitsgruppe erst einmal ein wie eine Bombe, sorgte nicht gerade für Begeisterung, vor allem bei den Frauen und Männern, die ehrenamtlich in der Gruppe mitarbeiten.

„Wir hätten schon gern eine Erklärung vom Bürgermeister dazu“, so CDU-Stadträtin Ingeburg Gerke. Diese möchte Bürgermeister Benjamin Kanngießer (parteilos) am Mittwoch geben. Dann solle die Arbeitsgruppe erneut zusammenkommen. Der Volksstimme erklärte er schon mal vorab: „Für das Bodefest brauchten wir schon immer technische Unterstützung, die bisherigen Partner sind an dem ursprünglich geplanten Festwochenende bereits ausgebucht. Wir haben einen neuen Partner gefunden, der in der Region bereits große Feste organisiert hat. Er weiß, wovon er spricht. Er wies uns zuerst auf den ‚schwierigen‘ Termin letztes Juni-Wochenende hin. Mit zahlreichen Besuchern dürfte es da schwierig werden. Wir müssen zu allererst einen neuen Termin finden“, so Kanngießer. Oschersleben habe eine schöne Innenstadt, die sollte zum Bodefest auch gezeigt werden, das ganze Fest solle in die Innenstadt geholt und komplett openair mit einem Bühnenprogramm auf dem Marktplatz veranstaltet werden. „Andere Städte machen es uns vor, warum sollen wir das nicht können. Zugleich frage ich die Oschersleber, wie sie das sehen“, ruft der Bürgermeister auf.

Ehe die Mitglieder des Festkomitees in der Bibliothek der Puschkin-Schule über den Stand der Vorbereitungen diskutierten, hatte Lehrerin Gunhild Dannenberg die Frauen und Männer empfangen und durch das künftige Oschersleber Schulmuseum geführt. Sie betonte nochmals, dass es ein Museum für die Schulen der ganzen Stadt, ja selbst der Ortsteile, werden solle.

Wie das Museum einmal aufgebaut sein wird, das konnte sie den Gästen schon in groben Zügen verraten. Im Eingangsbereich werde es eine große Fotowand geben, auf denen alle Schulen der Stadt zu sehen sein werden. Die nächste „Abteilung“ werde sich mit der bürgerlichen Schule befassen. Hier stehen bereits alte Schulbänke, ein Lehrerpult, liegen alte Schulbücher. „Ein Museum zum Mitmachen und Anfassen soll es werden. Darum sollen die Kinder auch einen Griffel in die Hand nehmen können, sich im Schreiben der Sütterlin-Schrift üben“, erklärte Gunhild Dannenberg.

Die DDR-Schule mit Polylux und Patenbrigaden sind Bestandteil der nächsten Abteilung. Auch eine Sitzecke mit alten Kinderbüchern solle es geben. „Wir haben so viele, dass die Bücher tatsächlich auch in die Hand genommen und darin gestöbert werden kann“, so Gunhild Dannenberg. Sie verriet auch schon, dass zum Tag des offenen Denkmals am 8. September 2019 das Oschersleber Schulmuseum eröffnet werden soll. Bis dahin aber ist die Bevölkerung nochmals aufgerufen, in Kisten und Kartons nach Klassenfotos, Fotos von Jugendweihen, Ein- und Ausschulungen sowie Schulfotos jeder Art zu suchen. „Zudem suchen wir den ältesten noch lebenden Schüler der Puschkin-Schule“, so Lutz Bittner.