Energiekosten Photovoltaik: Sonnenenergie für das Johanniterhaus in Oschersleben
Das Seniorenheim der Johanniter Bethanien in Oschersleben hat eine Photovoltaikanlage in Betrieb genommen. Sie soll helfen, die Energiekosten der Einrichtung zu senken. Weitere Maßnahmen sollen folgen.

Oschersleben - Das Seniorenheim in der Gartenstraße setzt ab sofort auf Sonnenenergie. Damit ist das Johanniterhaus Bethanien in Oschersleben ein Vorreiter. „Das ist die erste Photovoltaikanlage auf einer Pflegeeinrichtung der Johanniter“, betont Oliver Teßmer bei der Inbetriebnahme. Er ist der Niederlassungsleiter der Johanniter Seniorenhäuser-Ost.
Demnach gebe es bundesweit etwa 90 Einrichtungen der Organisation, wo bereits einige Anlagen geplant werden. Nach sechswöchiger Bauzeit und Planungen seit März dieses Jahres sei der Standort in Oschersleben nun als Erster fertig geworden.Nach eigenen Angaben hat die Photovoltaikanlage auf den Dächern des Johanniterhauses eine Größe von etwa 500 Quadratmeter und besteht aus rund 300 Solarmodulen. Damit würde sie etwa 10 bis 15 Mal so groß sein wie übliche Anlagen auf privaten Häusern. „Es reicht aus, um 15 bis 20 Einfamilienhäuser mit Strom zu versorgen“, sagt Teßmer, der auch den Grund für die Investition von rund 250.00 Euro nennt.
„Wir wollen unseren Teil zur Energiewende beitragen, die ja dringend notwendig ist. Und natürlich wollen wir ein Stück unabhängiger sein von der Energiekostenentwicklung“, so der Niederlassungsleiter. Wie viel Stromkosten das Seniorenhaus in der Gartenstraße stemmen muss, konnte auf Nachfrage zwar nicht mitgeteilt werden, man hoffe demnach aber ab jetzt jährlich etwa 30 bis 50 Prozent dieser Energiekosten einsparen zu können. Zudem werde der Solarstrom, welcher nicht unmittelbar genutzt werden kann, in das Stromnetz eingespeist und stehe dann anderen Haushalten zur Verfügung, heißt es in einer Mitteilung der Johanniter-Einrichtung.
Kommende energetische Maßnahmen in Planung
Der Niederlassungsleiter der Johanniter Seniorenhäuser-Ost, Oliver Teßmer, kündigt bei der Inbetriebnahme der Photovoltaikanlage weitere energetische Maßnahmen für das Oschersleber Johanniterhaus Bethanien an. „Als Nächstes werden wir sicherlich gucken, dass energieintensive Prozesse im Haus anders organisiert werden. Wenn zum Beispiel die Küche arbeitet, sollte die Wäscherei nicht zeitgleich arbeiten, um eben maximal das zu nutzen, was die Anlage erzeugt“, schildert Teßmer.
Aber auch langfristige Maßnahmen, wie eine Gebäudeertüchtigung, habe man im Blick. Außerdem soll die Warmwasserbereitung künftig mit einer Wärmepumpe geschehen. Zur Zeit benutze man dazu noch Gas, so Teßmer. Das Johanniterhaus Bethanien besteht nach eigenen Angaben aus einem Altbau von 1878 und einem Neubau von 1995. In der Pflegeeinrichtung leben demnach aktuell etwa 90 Bewohner und ist der Arbeitsplatz von rund 70 Mitarbeitern.