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Tests an der Langenweddinger Grundschule Schulranzen sind für Schüler oft zu groß und vor allem zu schwer

Von Yvonne Heyer 20.02.2013, 02:12

Langenweddingen l Seit fast zwei Jahren ist die Grundschule Langenweddingen eine zertifizierte "Gesunde Schule". Dieses Zertifikat wird regelmäßig mit verschiedenen Aktionen im Schulalltag mit neuem Leben erfüllt. Gestern wurden an der Schule unter anderem die Schulranzen der Jungen und Mädchen aus den 1. und 2. Klassen unter die Lupen genommen.

Die künftigen Abc-Schützen haben in der Regel ganz klare Vorstellungen, wie ihre Schultasche aussehen soll. Die Mädchen stehen vielleicht auf "Hello Kitty", die Jungen wollen eher Dinosaurier oder ein Rennauto auf ihrem Ranzen sehen. Doch so schick die Schultasche auch aussehen soll: In erster Linie müssen Eltern darauf achten, dass der Ranzen zum Kind passt, dass er nicht zu groß und vor allem nicht zu schwer ist.

Dennoch zeigen Tests und Untersuchungen immer wieder, dass die Taschen zu schwer sind. Das musste gestern auch Jacqueline Liedtke von der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH) Magdeburg feststellen. Regelmäßig sind sie und ihre Kolleginnen vor allem in den Schulen unterwegs, die sich als "Gesunde Schule" haben zertifizieren lassen.

Zu den Angeboten der Krankenkasse gehört, so wie gestern in der Langenweddinger Grundschule, der Blick auf den Schulranzen der Schüler aus den 1. und 2. Klassen und ein Lungenfunktionstest für die Dritt- und Viertklässler.

Muskulatur und Wirbelsäule angeschaut

Für die Aktion gestern waren auch die Langenweddinger Physiotherapeutinnen Ines Pinkernelle und Heike Lorenz mit ins Boot geholt worden. Die beiden Fachfrauen nahmen die Muskulatur und die Wirbelsäule der Kinder besonders unter die Lupe. Auch den Gang und die Körperhaltung der Jungen und Mädchen beobachteten sie mit geschultem Blick.

Jacqueline Liedtke schaute bei den Kindern nicht nur, wie der Ranzen auf den Schultern sitzt, sondern auch wie er gepackt ist. Justin aus der 1. Klasse packt seine Mappe allein. Sie zeigte ihm, dass er darauf achten sollte, dass die schweren Dinge und auch die großen Hefte nach hinten gehören. "Ein Problem sind oftmals die Trinkflaschen der Kinder. Sie kommen in ein Seitenfach. Wird auf der anderen Seite kein Gegengewicht geschaffen, wird die Schultasche immer schräg auf dem Rücken der Kinder sitzen. Mit Obst oder einer schmalen Brotdose, die in das zweite Seitenfach passt, könnte dieses Gegengewicht geschaffen werden," so die Fachfrau. Gestern haben sie und die Physiotherapeutinnen das Problem mit den Trinkflaschen ganz einfach gelöst und diese direkt mit in den Ranzen gepackt.

Aus Erfahrung weiß Jacqueline Liedtke, dass sich die Riemen der Schultaschen immer wieder verstellen. Hier bekamen die Kinder Tipps, wie sie die Einstellung selbst immer wieder korrigieren können. Und Justin weiß nun auch, dass die Mappe oberhalb seines Pos sitzen sollte.

Informationen an die Eltern weitergegeben

Alle Eltern, die sich mit dem Test der Schulranzen einverstanden erklärt haben, bekamen auch einen Elternbrief mit Hinweisen zum richtigen Packen und dem richtigen Sitz der Tasche mit nach Hause. "Aber wir loben auch", macht Jacqueline Liedtke deutlich.

Für die Langenweddinger Schüler einer "Gesunden Schule" gehen die Aktionen indes bald weiter. Anfang März kommt das Body-Grips-Mobil des DRK, und auch dann wird sich an der Schule wieder alles um die Gesundheitsförderung der Jungen und Mädchen drehen.