Gröninger Schüler spielen 4500 Euro ein

Gröningen l Tosender Jubel brandet in der Gröninger Sporthalle auf. Schulleiter Thomas Scholz steht auf einem provisorischen Podium und genießt die Begeisterung der anwesenden Schüler und Lehrer. Soeben hat er verkündet, welche Summe beim ersten Sponsorenlauf der Freien Schule zusammengekommen ist. „Es sind 4500 Euro“, sagt er noch einmal im Volksstimme-Gespräch. „Das kann sich für eine Premiere wirklich sehen lassen.“

Sportlehrer und Organisator Toni Franke, der pädagogische Mitarbeiter Marco Grafe und die Lehrer hatten die ganze Veranstaltung noch einmal – quasi über Nacht – umgeplant. Eigentlich sollte der Lauf im Freien stattfinden. Das Wetter spielte jedoch nicht mit, sodass die zwölf Stationen in den Klassenräumen und in der Sporthalle errichtet werden mussten. „Ich habe sozusagen zwei Nachtschichten eingelegt, um das alles zu koordinieren“, sagt der Organisator. „Am Ende können wir zufrieden sein, denn es hat alles geklappt und die Schüler hatten ihren Spaß an der Sache.“ Glücklich, aber auch etwas geschafft blickt er auf den außergewöhnlichen Tag zurück.

„Jeder Schüler hat sich im Vorfeld um Sponsoren gekümmert, die bereit waren, eine Summe für unser Vorhaben zu spenden“, erzählt er. „Der ein oder andere hat es allein auf bis zu acht Sponsoren gebracht. Geldgeber konnten Eltern, Firmen oder aber Privatleute sein.“ Man habe dann vereinbart, welche Summe für welche Leistung zu bekommen sei. „Wir hatten dann mit etwa zwei- bis dreitausend Euro gerechnet“, verrät Franke. „Es sind aber 4500 Euro geworden – das ist der Wahnsinn!“

Die Schüler gingen motiviert an die einzelnen Stationen, denn diese warteten mit den verrücktesten Aufgaben auf. So mussten die Teilnehmer riechen, Papierflieger in einer bestimmten Zeit bauen und fliegen lassen oder mit den ausgefallensten Gegenständen Büchsen werfen. „Ich habe sogar Plüschschweine fliegen sehen“, berichtet der Organisator. „Interessant war sicher auch der Besuch der Mädchendusche.“ Hier gurgelten einige Teilnehmer Lieder, während andere die Titel erraten mussten. „Das hat sogar manchmal geklappt“, versichert der Lehrer lächelnd. An anderer Stelle wurde ein Kartenhaus gebaut oder die Schüler übten sich im Schätzen von Entfernungen.

„Beim Begriffemalen war es auch ganz interessant, denn es gab kein Papier“, schildert Franke. „Allerdings haben wir abwaschbare Stifte zur Verfügung gestellt. Die Teilnehmer waren einfallsreich, haben sich die Köpfe oder gar die T-Shirts bemalt.“ In den klassenübergreifenden Gruppen kam so der Gaudi-Faktor nicht zu kurz.

Unterstützt wurden die Lehrer und Schüler von der Aktion „Das macht Schule“, die von Hamburg aus die verschiedensten Projekte deutschlandweit fördert. „Auch die Eltern und der Förderverein haben uns ihre Unterstützung für das große Vorhaben gewährt“, betont der Organisator. „Geplant haben wir den Tag schon seit einem Dreivierteljahr.“

Der Erlös soll für Projekte in der Schule genutzt werden. „In zwei Jahren etwa wird unser geplanter Bördecampus im Ort fertig werden“, erläutert Franke dazu. „Dabei werden auch Gebäude um- und ausgebaut, außerdem wird derzeit ein neues Schulhofkonzept erstellt.“ Denkbar sei die Platzierung von Sitzecken oder das Einrichten von Spielecken für Fußball und Basketball.

„Letztendlich entscheiden darüber aber noch die Schüler“, sagt Toni Franke. „Wenn Geld über bleibt, dann wird es eben gespendet.“