Festakt zum 120-jährigen Bestehen des Harbker Sportvereins - Hohe Auszeichnung für Gunther Tell Sportliche Turbine rotiert über zwölf Dekaden
Turbine hat den Turbo gezündet: Mit einem großen Festempfang in der Mehrzweckhalle feierte der Harbker Sportverein am Wochenende sein 120-jähriges Bestehen. Von heute an werden die Feierlichkeiten mit einer Sportwoche fortgesetzt.
Harbke l Eine Fahne des einst in Harbke gegründeten Männerturnvereins ist das einzig erhaltene Zeugnis von der Geburtsstunde des heutigen Harbker SV Turbine. Das Tuch trägt die Jahreszahl 1892 - das somit belegte Gründungsjahr der Sportaktivisten. Für den Ort und den Verein ist die Fahne daher ein echtes Juwel. Wohlbehütet wird es in der Museumsstube am Grauen Hof von Schatzwächter Gunther Tell, der dem Sportverein das gute Stück für den Festempfang gern zur Verfügung stellte und auch persönlich im Mittelpunkt des Geschehens stand.
"Sobald natürlich der Name Gunther Tell in Zusammenhang mit dem Harbker Sportgeschehen fällt, darf nicht unerwähnt bleiben, dass er unseren Verein über 33 Jahre als Vorsitzender geführt und mehr als nur geprägt hat", würdigte Mario Böhme, heutiger Turbine-Chef, in seiner Festrede das Wirken Tells. Mehr als ein Viertel der 120 Jahre langen Vereinsgeschichte ist mit dem früheren Bürgermeister verknüpft. Gunther Tell kam darum auch eine besondere Ehre zuteil. Vom Landessportbund wurde er für sein Verdienst mit der Ehrenmedaille ausgezeichnet, überreicht von Sachsen-Anhalts Innenminister Holger Stahlknecht.
Auch seinen Vorgängern Mario Thude, der den Verein neun Jahre leitete, sowie Gert Korittke, welcher für ein Jahr kommissarisch den Vorsitz übernommen hatte, sprach Mario Böhme seinen Dank aus: "Beide haben in schwierigen Zeiten Verantwortung übernommen, den Verein am Leben erhalten und sind noch heute für den Harbker SV unverzichtbar."
250 Gäste wohnten dem Festakt in der Sporthalle bei, der sich nach dem offiziellen Zeremoniell zu einer rauschenden Tanznacht mauserte. Mario Böhme vergaß es zuvor nicht, den Helfern zu danken, "die zum Gelingen der heutigen 120-Jahr-Feier und der sich anschließenden Sportwoche beigetragen haben." Und ferner meinte der Vorsitzende: "Bei dieser Gelegenheit möchte ich auch die Ehrenamtlichen, also alle, die im Umfeld unseres Sportvereins einen unschätzbaren Beitrag leisten, wissen lassen, wie sehr ich das Wirken jedes Einzelnen zu schätzen weiß. Ohne euch und eure persönlichen Strapazen und Entbehrungen wäre vieles nicht denkbar." In diesem Zusammenhang übte Böhme auch Kritik am Wegfall der Ein-Euro-Kräfte, der für den Verein negativ spürbar sei. "Und dennoch", so Böhme weiter, "ist es doch schon eine Leistung, auf ein 120-jähriges Bestehen zurückblicken zu können, das auch nur dadurch ermöglicht wurde, dass sich der Verein quer durch alle Kapitel seit 1892 bis heute immer wieder den Erfordernissen der Zeit angepasst hat."